«Busse und Evakuierungs-Züge stehen immer bereit»
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SBB erklärt Sicherheitskonzept:«Busse und Evakuierungs-Züge stehen immer bereit»

Ab Freitag fahren wieder Personenzüge durch die Gotthard-Röhre
So würden Passagiere im Notfall gerettet

Ab Freitag fahren wieder vereinzelt Personenzüge durch den kaputten Gotthard-Basistunnel. Dafür musste das Evakuierungskonzept angepasst werden. Blick erklärt, wie jetzt Passagiere bei einem Notfall gerettet würden.
Publiziert: 28.09.2023 um 16:26 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2023 um 16:57 Uhr

Bald geht es wieder durch die Röhre in den Süden: Nach der Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel durchqueren ab Freitag wieder einzelne Personenzüge den Tunnel. Der erste Reisezug fährt am Freitag um 17.33 Uhr vom Zürcher HB ab.

Vorerst beschränken die SBB den Personenverkehr auf die Wochenenden: In den Süden geht es am Freitagabend, in den Norden am Sonntagabend. An den drei Herbst-Spitzenwochenenden kommen an den Samstagen zwei weitere Verbindungen in den Süden und eine an den Sonntagen nach Norden hinzu, wie die SBB am Donnerstag mitteilten.

Rettung im Brandfall

Da stellt sich die Frage, wie die Leute in den Zügen evakuiert würden, wenn sich eine Panne oder ein Unfall ereignet. Denn das eigentliche Evakuierungskonzept sieht vor, dass die Passagiere durch die jeweils andere Röhre des Eisenbahntunnels aus dem Tunnel geführt werden. Doch nun ist die Weströhre nicht durchgängig befahrbar.

Ab dem Freitag fahren wieder Personenzüge durch den Gotthard-Basistunnel.
Foto: Keystone
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Dennoch wird die Evakuierung durch die Weströhre stattfinden, wie die SBB mitteilen. Dabei unterscheiden die SBB, ob die Rettung wegen einer Panne oder eines Brandes im Tunnel erfolgen müsste.

Im Brandfall würden sich die Reisenden über die begehbaren Verbindungen von der Ost- in die Weströhre begeben. Dort würden sie mit einem Zug aus dem Tunnel evakuiert: Blieb der Zug südlich der Entgleisungsstelle bei Faido stehen, ginge es wieder zurück Richtung Tessin, ansonsten würde man Richtung Nordportal gefahren.

Würde der Zug genau an der Multifunktionsstelle Faido stehen, würde die Evakuation der Reisenden mit Bussen über den dortigen Zugangsstollen erfolgen.

Rettung im Pannenfall

Im Pannenfall, also wenn ein Reisezug nicht mehr weiterfahren und auch nicht
abgeschleppt werden kann, würde ein weiterer Zug in den Tunnel fahren, vor oder hinter dem Liegengebliebenen halten und die Passagiere dort aufnehmen. Das heisst: Die Evakuierung würde über die Oströhre erfolgen. 

Auch wenn Personenzüge nun wieder durch den Gotthard fahren, verkürzt sich deren Fahrtzeit nur gering um 15 bis 30 Minuten, weil die Züge aus Sicherheitsgründen langsamer fahren müssen. Aber das Sitzplatzangebot wird erhöht. Gemäss SBB sind es an den Herbstferienwochenenden 900 Plätze mehr. Dennoch empfehlen die SBB eine Sitzplatzreservation. Überfüllte Züge dürfen aus Sicherheitsgründen nämlich nicht durch den Basistunnel. (sf)

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