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52 Stunden Stresstest
So übt die Schweiz den Terror-Ernstfall

Die Schweiz im Griff von Terroristen: Diese Bedrohung spielt die Schweiz während einer Monsterübung im November durch. Sie wird zeigen, ob die Schweiz gegen die Terrorgefahr gewappnet ist.
Publiziert: 31.10.2019 um 09:52 Uhr
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Aktualisiert: 31.10.2019 um 11:32 Uhr

Die Terrororganisation Global Liberation Front versetzt die Schweiz über Monate in Angst und Schrecken. Kommandos und Stäbe von Kantonen, Polizei und Bund sind bereits seit Frühling 2018 im Alarmzustand. Sie werden immer wieder mit neuen Übungen im Kampf gegen den Terror konfrontiert.

Etwa mit einem fiktiven Bombenalarm am Genfer Flughafen und dessen Evakuierung. Später wird ein Berner Regierungsrat erschossen, dann eine Thurgauer Nationalrätin bei einem Messerangriff schwer verletzt.

70 Organisationen beteiligt

Vom 11. bis 13. November nun findet der Höhepunkt der Übung statt, wie Justizministerin Karin Keller-Sutter (55) ankündigte. 52 Stunden werden die Behörden im Dauereinsatz stehen. 70 Organisationen aus allen Kantonen sind an der sogenannten Sicherheitsverbundsübung beteiligt.

Bundesrätin Karin Keller-Sutter stellt die Sicherheitsverbundsübung vor.
Foto: STEFAN BOHRER
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«Es geht dabei nicht um Alarmismus», betont die Bundesrätin. Doch gerade die Anti-Terror-Razzia vom vergangenen Dienstag, zeige, dass es Krisenvorbereitung braucht.

Mit der Übung will der Bund überprüfen, wie die involvierten Sicherheitsorganisationen einen Krisenfall bewältigen können und wie sie in einer angespannten Terrorbedrohungslage zusammenarbeiten.

Anschläge auf Öllager und ÖV

Ein Verantwortlicher der Übung, der ehemalige Berner Regierungsrat Hans-Jürg Käser, verriet im BLICK schon einige Details der dreitägigen Übung: In Bellinzona findet ein fiktiver Strafprozess gegen die drei Terroristen statt. Eine Terrororganisation will diesen stoppen und droht mit Anschlägen auf Öllager, Stromversorgung und öffentlichen Verkehr.

Die Übung ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Denn der normale Betrieb geht weiter – die Öffentlichkeit soll nichts merken. «Die Polizei soll mit der Übung herausfinden, welche anderen Aufgaben sie bei einem Anschlag reduzieren kann und wie die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen funktioniert.»

Überstunden für Polizisten

Die Kosten für die Übung seien gering – die Teilnehmer erhalten keinen zusätzlichen Lohn, sagt der Aargauer Regierungsrat Urs Hofmann (62), Präsident der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz. Aber: «Die Übung findet statt, während die normale Arbeit weitergeht.» Für die Polizisten bedeutet die Übung also Überstunden. «Diese können sie aber nachher wieder abbauen.» (nmz/brb)

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