13'000 Franken im Kässeli
SP Bern weist ihre Spenden nachträglich aus

Besser spät als nie: Die SP Bern hat nach Verdunklungsvorwürfen ihre Spenden nachträglich auf der zuständigen Website offengelegt.
Publiziert: 12.07.2023 um 15:08 Uhr
In der Stadt Bern gelten Transparenzregeln für die Parteien.
Foto: Keystone
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So mausarm ist die SP Bern also doch nicht. Sie hat vergangenes Jahr Spenden in der Höhe von 13'000 Franken erhalten. Das ist neu der entsprechenden Website der Stadt Bern zu entnehmen.

In der Stadt Bern gilt seit neustem eine Transparenzregel in der Politik. Parteien müssen ausweisen, was sie letztes Jahr im Kässeli hatten – und was sie ausgeben.

Wie der Blick berichtete, legte aber ausgerechnet die SP, die sich sonst gerne für Transparenz starkmacht, ihre Spenden vom letzten Jahr nicht offen. Damit verstiess die Partei gegen die von ihr selbst geforderten Regeln.

Grüne hatten vollere Spendenkasse

Wie die «Berner Zeitung» nun berichtet, hat die Partei reagiert und die Informationen nachgeliefert. Die Stadtkanzlei bestätigt auf Anfrage der «Berner Zeitung» den Eingang des aktualisierten Dokuments. Daraus ist auch ersichtlich, dass keine einzelne Spende über 1000 Franken hoch war.

Die Grünen (Grünes Bündnis) waren erfolgreicher beim Spenden eintreiben: Sie erhielten mit 23'000 Franken deutlich mehr als die SP. Die Grünen können zudem auch eine Grossspende von einer alt Nationalrätin von über 5000 Franken aufführen.

Wahlkampfausgaben online

Auch eine zweite fehlende Zahl weist die SP neu aus: Im kantonalen Wahljahr gaben sie letztes Jahr für den Wahlkampf total 54’000 Franken aus.

Die SP hatte sich gegen die Vorwürfe verteidigt, ihre Spenden nicht offenlegen zu wollen. «Wir haben sieben SP-Sektionen in der Stadt und es war unklar, wie die als eigenständige Vereine organisierten Sektionen angegeben werden müssen», sagte Lena Allenspach (31), die Co-Päsidentin der SP Stadt Bern. «Uns ist Transparenz sehr wichtig und wir sind bemüht, die Angaben korrekt zu machen», so Allenspach.

Die Partei hat nun offenbar das Einverständnis der Sektionen zur Veröffentlichung eingeholt.

Der Berner SVP-Präsident Thomas Fuchs (57) hatte sich über das Vorgehen der Sozialdemokraten geärgert: «Die SP wollte unbedingt diese Regeln und hält sich selbst nicht daran, das ist ein schlechter Witz», sagte er vergangene Woche zu Blick. (sie)

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