US-Klatschwebsite schliesst
«Gawker» hat ausgeklatscht

Nach der Veröffentlichung eines Sexvideos mit dem Wrestler Hulk Hogan folgte für die US-Klatschwebsite «Gawker» eine Millionenstrafe und die Insolvenz. Nun gab der Websitegründer Nick Denton die Schliessung des Konzerns bekannt.
Publiziert: 19.08.2016 um 00:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:17 Uhr

Die US-Klatschwebsite «Gawker» wird kommende Woche schliessen, nachdem sie wegen der Veröffentlichung eines Sexvideos zu einer Millionenstrafe verurteilt worden war und Insolvenz anmelden musste.

Der Websitegründer Nick Denton informierte die Mitarbeiter am Donnerstag über die baldige Schliessung des Internetmediums. In New York entschied derweil ein Insolvenzgericht, dass ein Angebot des US-Medienkonzerns Univision für die anderen Teile der Mediengruppe angenommen werde.

Univision hatte 135 Millionen Dollar für die «Gawker«-Mediengruppe geboten und sich damit gegen die Mediengruppe Ziff Davis durchgesetzt. Das durch den Skandal um das Sexvideo in Verruf geratene Flaggschiff der Gruppe wollte Univision aber nicht übernehmen. Laut «Gawker» werden die Mitarbeiter der Onlinezeitschrift von den sechs anderen Websites des Unternehmens übernommen oder innerhalb von Univision weiterbeschäftigt.

Nick Denton ist der Websitegründer von «Gawker».
Foto: Keystone
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»Gawker» war im März wegen der Veröffentlichung eines heimlich gedrehten Videos, das den Wrestler Hulk Hogan beim Sex mit der Frau eines Freundes zeigt, von einem Gericht im US-Bundesstaat Florida zu einer Entschädigungszahlung von 140 Millionen Dollar an Hogan verurteilt worden. Die «Gawker"-Anwälte beriefen sich vergeblich auf das Recht auf freie Meinungsäusserung.

Im Juni meldete «Gawker» dann Insolvenz an, Anfang August beantragte auch Gründer Denton persönlichen Gläubigerschutz, um zu vermeiden, dass er mit seinem persönlichen Vermögen für einen Teil der Entschädigungszahlung haftet. Die Klage von Hogan wurde von dem Internetunternehmer Peter Thiel unterstützt, den «Gawker» vor Jahren als schwul geoutet hatte. Denton warf ihm am Donnerstag daher einen «Rachefeldzug» vor. (SDA)

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