Mögen Sie die 1980er? Sie mögen englische Krimis und englischen Humor? Dann können Sie bei «A Town Called Malice» nicht richtiger sein: schrille 80er-Kostüme, riesige Damenfrisuren, grandioser Soundtrack – und eine hanebüchene Geschichte. Die Sache hat Schmiss.
Ein krimineller Südlondoner Clan, die Familie Lord, hat bessere Tage gesehen – einst regierten sie das Gebiet mit eiserner Faust, jetzt machen härtere Jungs aus Peckham (auch Südlondon) ihnen die Pfründe streitig. Die grosse Abrechnung läuft auch schief: Ein Familienmitglied wird schier bei lebendigem Leib verbrannt, der junge Gene (Jack Rowan), der sich eigentlich von seiner Familie distanzieren will, wird um ein Haar festgenommen. In letzter Sekunde rettet ihn seine junge, herzige Verlobte Cindy (Tahirah Sharif) – indem sie gar nicht herzig, sondern ziemlich kaltblütig einen Polizisten umfährt. Die beiden müssen weg, schnell. Zum Glück gibt es da einen Onkel Tony (grandios eklig: Dougray Scott), der es in Spanien zum Hotelbesitzer und zu Reichtum gebracht hat.
Die blutige Odyssee geht in Spanien weiter
So finden sich die beiden plötzlich in einer Luxusvilla am Meer wieder, und den Zuschauer beschleicht vom ersten Auftritt des schmierigen Onkels Tony das Gefühl: alles zu gut, um wahr zu sein. Und die Familie in London will natürlich auch ihr Scherflein, wo immer es (vermeintlich) etwas zu holen gibt. So viel zur bald blutig werdenden Ausgangslage.
Split Screens, schnelle Schnitte, unerwartete Wendungen: «A Town Called Malice» macht Spass, ob jetzt der Plot genau aufgeht oder wahrscheinlich ist, ist dabei ziemlich egal: perfekte Unterhaltung für verregnete Sommerabende.
«A Town Called Malice», vier Folgen, auf dem Streamingdienst Sky
Wertung: 4 von 5