November scheint bei den «Tatort»-Machern hauptsächlich Halloween zu bedeuten – nach der Münsteraner Folge in der Vorhölle letzten Sonntag gehts heute in Dresden übernatürlich und mit Gruseleffekt weiter. Die Kriminalkommissarinnen Winkler und Gorniak übernehmen einen seltsamen Fall: Ein verwitweter Vater und seine Teenager-Tochter ziehen in ein baufälliges Haus ein, das lange leer gestanden hat.
Erinnerungsverlust am Tag, Schrecken in der Nacht
Schon im ersten Augenblick geschieht Schreckliches: Als die Tochter das Haus erkundet, ertappt sie einen Mörder auf frischer Tat. Helfen kann sie Winkler und Gorniak trotzdem kaum: Seit sie bei einem Verkehrsunfall ihre Mutter verlor, reagiert das Mädchen auf Traumata mit Erinnerungsverlust und Realitätsverschiebungen: Statt Blut sieht sie rote Farbe, die ausgelaufen ist, statt einer Leiche Farbtöpfe, die in Form eines Körpers angeordnet sind. Auch das Gesicht des Mörders kann sie nicht beschreiben. Stattdessen holt der Schrecken sie nachts ein: Dann plagen das Mädchen real erscheinende Albträume von Geistern, die bis zur Selbstverletzung führen. Doch sind das wirklich Albträume?
Im Haus geschah Schreckliches
Winkler und Gorniak finden im Zuge ihrer Ermittlungen jedenfalls Grauenhaftes heraus: In der Umgebung sind bereits früher Frauen verschwunden. Die Hinweise verdichten sich, dass ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Und die verstörte Tochter scheint Dinge zu wissen, die sie eigentlich nicht wissen könnte.
Mehr Mystery- denn Krimifolge, baut dieser «Tatort» dennoch Gruselspannung auf. Wer Geistergeschichten mag, ist jedenfalls bestens bedient.
«Tatort»: «Parasomnia», SRF 1, 20.05 Uhr
Wertung: Dreieinhalb von fünf