Krimikolumne
Eisner forever

Der Eisner will im Wiener «Tatort» abhauen und jetzt mal richtig Karriere machen. Es kommt anders.
Publiziert: 09.05.2021 um 15:40 Uhr
Silvia Tschui

Regelmässige Leser dieser Kolumne wissen: Ich liebe die Bibi und den Eisner und den (Stimme absenken und dann bei «a» langsam leicht hochgehen) gaanzen Wiener Schmäh. Heuer joggt die Bibi im Wald (Echt? Die joggt? Hätte ich der Ex-Alkoholikerin nicht gegeben) an einem hohen Tier des Innenministeriums vorbei. Kameraschwenk auf den Mann. Der beginnt alsbald zu halluzinieren, denkt, er werde von bösen Hunden gejagt, und wird später als Leiche unten am Abgrund einer Kiesgrube gefunden.

Eisner ist eigentlich auf dem Weg nach Den Haag, um dort einen grossen Karriereschritt nach oben zu machen – es ist der Moment, an dem ich «Neeein!» rufe und hektisch google, ob ich verpasst habe, dass Harald Krassnitzer, der den Eisner spielt, mit dem «Tatort» aufhört. Falls Sie jetzt, wie ich, schier einen Herzinfarkt hatten: Er hört nicht auf. Er übernimmt stattdessen diesen vermeintlich letzten Fall. Hätte er, karrieretechnisch, wohl besser nicht getan, denn sein Vorgesetzter ist seltsamerweise unwillig, der Sache nachzugehen und beharrt auf Selbstmord. Als Krassnitzer trotzdem weiterermittelt, ist plötzlich seine Den-Haag-Stelle weg. Und seine Kündigung wird selbstverständlich trotzdem akzeptiert. Die Bibi und der Eisner schnüffeln, ist ja klar, trotzdem weiter – und natürlich gerät die Bibi in die allergrösste Gefahr.

Fazit: Sehen! (Wie immer)

Auch wenn die Machenschaften der Hintermänner-Strippenzieher etwas gar lang im Dunkeln bleiben: Ich finde, man kann den Wiener «Tatort» wie immer durchaus sehen. Der Bibi und dem Eisner verzeihe ich auch ein paar Längen.

Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) am Fundort der Leiche eines hohen Beamten des Innenministeriums.
Foto: ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg
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«Tatort»: «Verschwörung», SRF 1, 20.05 Uhr
Wertung: 3,5 von 5 Sternen


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