«Tagesschau» startet auf Hype-Plattform
Muss Franz Fischlin bald Tiktok-Tänze machen?

Im Kampf um die junge Zielgruppe setzt die «Tagesschau» nun auch auf Tiktok. Noch in diesem Jahr will man dort anfangen, Videos zu veröffentlichen.
Publiziert: 06.11.2021 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2021 um 14:50 Uhr

Nachdem die Nachrichtensendungen im Ausland längst erkannt haben, dass Tiktok mittlerweile mehr ist als eine Plattform für lustige Tanzvideos, will man auch bei der Schweizer «Tagesschau» erste Gehversuche auf der Hype-App machen. Im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» kündigt Video-Chefredaktor Tristan Brenn (55) an: «SRF News wird bald auf Tiktok sein. Ein Pilotprojekt ist in Vorbereitung. Vermutlich im Dezember gehen wir damit raus.»

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Auch ORF startete vor wenigen Tagen einen eigenen Tiktok-Account und kündigte diesen in der «Tagesschau» mit einem viralen Hit an: Aushängeschild Armin Wolf (55) machte während seiner Moderation souverän einen Tiktok-Tanz, der millionenfach angeklickt wurde. Muss Franz Fischlin (59) da nachziehen? «Ob Franz Fischlin mit Tiktok-Gesten aufs neue Angebot hinweisen wird, werden wir sehen», meint Tristan Brenn. Klar sei hingegen, dass auf Tiktok andere Leute die Inhalte präsentieren werden.

ORF-Moderator macht in der «Tagesschau» einen Tiktok-Tanz
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Viraler Hit:ORF-Moderator macht in der «Tagesschau» einen Tiktok-Tanz

Junge Zielgruppe im Visier

Brenn erklärt auch, dass es die «Tagesschau» auf Tiktok brauche, um politische Zusammenhänge einer jungen Zielgruppe näherzubringen. «Wenn wir das nicht machen, überlassen wir das Feld all jenen, die dort auch Schrott und Fake News produzieren. Und umso wichtiger ist es, dass Journalismus von öffentlichen Medienhäusern auch auf diesen Plattformen stattfindet. Er wird dort ganz besonders gebraucht.»

Das News-Team von SRF startet einen Tiktok-Account.
Foto: Screenshot SRF
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Dem SRF-Kadermann ist aber auch bewusst, dass man durch Tiktok nur einen Teil der SRF-Zielgruppe erreichen kann. «Im Netz hat man keine Chance, ein Produkt für alle zu positionieren. Deshalb braucht es verschiedene Kanäle für unterschiedliche Zielgruppen.»

Tristan Brenn kann aber auch verstehen, dass viel Kritik an Tiktok aufkommt. So landete die Plattform schon wegen Zensur in China in den Negativ-Schlagzeilen. Er stellt deshalb klar: «Wenn es plötzlich hiesse, nur diese oder jene Inhalte sind möglich, dann würden wir uns sofort zurückziehen.»

Andere Kanäle bereits lanciert

Die «Tagesschau» ist jedoch nicht das erste Tiktok-Projekt von SRF: So veröffentlicht etwa «Zwei am Morge» regelmässig Comedy-Videos und die Sportabteilung streamte ein Spiel der Frauen-Nati live. (bnr)

Übrigens: Auch die Blick-Gruppe ist mit verschiedenen Kanälen wie Blick, Blickfussball, Blickheimat, Hype und Soda auf Tiktok vertreten!

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