Foto: SRF/Oscar Alessio

Rainer Maria Salzgeber wird heute 50 Jahre jung
«An meine Hosen lasse ich nur meine Frau ran»

Sogar an seinem runden Geburtstag gibt Rainer Maria Salzgeber die Karten nicht aus der Hand. An seinem heutigen 50. Geburtstag moderiert der Walliser den «Donnschtig-Jass» aus Balsthal SO. Also nichts mit Feiern? Doch, Salzi lädt seine Familie in die Sendung ein.
Publiziert: 15.08.2019 um 09:58 Uhr
Interview: Peter Padrutt und Jean-Claude Galli

1. Wie feiern Sie den 50. Geburtstag?
Beim Arbeiten in Balsthal. Heute steigt der letzte «Donnschtig-Jass» unter anderem mit Göla und Trauffer. Kein schlechtes Aufgebot für eine Geburtstagsparty.

2. Mehr Salz oder Pfeffer am Geburtags-Braten?
Natürlich Salz. Mein Name verpflichtet.

3. Was haben Sie in 50 Jahren gelernt?
Vieles – und dass man nie ausgelernt hat.

Naturverbunden: Rainer Maria Salzgeber im Juni 2019 im Zürcher Seefeld.
Foto: Siggi Bucher
1/10

4. Und was werden Sie nie lernen?
Ich werde nie ausgelernt haben.

 5. Möchten Sie noch erleben, dass Menschen zum Mars fliegen?
Ich glaube kaum, dass das mein Wohlbefinden nachhaltig beeinflussen würde. Deshalb habe ich mir diesen Gedanken noch nie gemacht. Wenn es der Menschheit etwas bringen sollte, bitteschön.

6. Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
In der Dorfmetzg in Raron habe ich beim Eberhard Osgi zwei Wochen für 100 Franken Fleisch vakuumiert und Adrio geformt.

7. Womit spielen Sie lieber: französischen oder deutschen Karten?
Aufgewachsen bin ich mit französischen Karten, inzwischen lebe ich nun genau die Hälfte meines Lebens in der Deutschchweiz. Somit bin ich mittlerweile zweisprachig in Sachen Jasskarten.

8. Wie viele Tore würden Sie von Bayern München kassieren, wenn Sie im Goal stehen würden?
Wohl mehr als 157 ...

9. Ihre kleinbürgerlichste Seite?
Rasenmähen. Ich mache das sehr gerne.

10. Geben Sie Trinkgeld und wie viel?
Das kommt auf die Leistung an. Bei einem unsympathischen Service würde ich auch gerne wie die Banken Negativtrinkgelder einführen.

11. Welchen Fehler bereuen Sie am meisten?
Fehler bereue ich nicht, da ich sie ohnehin nicht mehr rückgängig machen kann. Was gewesen ist, ist vorbei und gehört zu meinem Leben.

12. Worauf sind Sie besonders stolz?
Auf meine Familie.

13. Wie lange hat die SRG noch die Fussball-WM?
Ich hoffe, länger als den Salzgeber ...

14. Ihre schönste Macke?
Dass ich keine Macke habe.

15. Wer kauft Ihnen Ihre farbigen Hosen?
An meine Hosen lasse ich nur meine Frau ran.

16. Ihre grösste Panne bei einer Moderation?
Pannen gehören zum Leben dazu. Perfektion ist langweilig.

17. Gilbert Grass ist für mich …
Ein besonderer Mensch, dem ich viel zu verdanken habe und der wie ich das Glück hat, eine wunderbare Frau an seiner Seite zu wissen. Deshalb «un grand bisou» an Frau Gress.

18. Meine Kinder bedeuten für mich …
Alles!

19. Welche Sportart würden Sie gerne beherrschen?
Als Kind und Jugendlicher träumte ich davon, ein grosser Fussballer zu werden. Wie könnte ich auch etwas anderes antworten als Fussball.

20.  Sie fuhren alle Etappen-Orte des «Donnschtig-Jass» mit dem Velo ab. Machen Sie nächstes Jahr bei der Tour de Suisse mit?
Wenn sie statt einer Woche einen Monat dauern würde, können wir darüber diskutieren.

 21. Haben Sie einen Tick?
Nein.

22. Wann sind Männer schlauer als Frauen?
Nie ...

23. Wann sind Frauen schlauer als Männer?
Immer (ich will ja keine langfristigen Probleme bekommen …).

24. Der grösste Sportler aller Zeiten?
Ich schwanke zwischen Roger Federer und Michael Jordan. Kippe dann am Ende natürlich auf die Schweizer Seite: also Roger Federer.

25. Ihr Lieblingssprichwort?
Der Grabspruch von Rainer Maria Rilke. «Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, Niemandes Schlaf zu sein unter soviel Lidern.» Rilke ist 1926 verstorben und liegt in meinem Heimatdorf Raron begraben. Noch heute, knapp 100 Jahre nach seinem Tode, kann niemand den Spruch genau interpretieren. Das finde ich ungemein spannend.

26. Wie kann man Ihr Freund werden?
Ich habe leider zu wenig Zeit für meine Freunde. Deshalb braucht es neben Ehrlichkeit auch eine grosse Menge Toleranz.

27. Was bewundern Sie an Büssi?
Foxy.

28. Und an Schiedsrichterin Sonia Kälin?
Alles. Was soll ich sonst sagen, sonst legt sie mich auf den Rücken.

29.  Sie haben einen Satz, um sich bei Ihrer Frau zu bedanken.
Dafür reicht selbst eine Blick-Ausgabe nicht.

30. Wann haben Sie sich zuletzt hinterfragt?
Jeden Tag. Das gehört ganz einfach dazu, wenn man besser werden will.

 31. Ihr Lebensmotto?
Leben und Leben lassen. Es gibt immer jemanden, der mehr hat. Also bin ich zufrieden mit dem, was ich habe.

32. Der schönste Ort der Welt?
Seit ich vor zwei Jahren auf dem Matterhorn gestanden bin, ist es ohne Zweifel dieser Gipfel. Für mich ein magischer Ort.

33. Ländler oder Pop?
Pop. Allerdings habe ich auch einen starken Bezug zur Ländlermusik, schliesslich habe ich früher leidenschaftlich Klarinette gespielt.

34. Noch schönere Gedichte als Rainer Maria Rilke schrieb ...
Mein Grossvater Andreas Salzgeber, der zu Lebzeiten den Text zum Rarnerlied geschrieben hat. Das Lied über meine Heimatgemeinde Raron.

35. Wann streiten Sie?
Wenn ich mich ungerecht behandelt fühle.

36. Warum moderieren Sie an Ihrem 50. Geburtstag den «Donnschtig-Jass»?
Es war von Anfang an klar, dass die letzte Sendung auf meinen 50. Geburtstag fällt. Der Familienrat hat sein Okay dazu gegeben. Das Problem löse ich ganz einfach und nehme meine Liebsten kurzerhand an den «Donnschtig-Jass» mit.

37. Ihre Lieblingsspeise?
Raclette.

38. Angst vor dem Tod?
Nein. Kann ihn eh nicht aufhalten. Irgendwann trifft es jeden. Deshalb geniesse ich das Leben.

39. Warum heissen sie Rainer?
Meine Eltern wollten mich damals auf den Namen Sven taufen, bis sie realisierten, dass der Heizkessel im Keller mit dem Namen Sven angeschrieben war – ein schwedisches Produkt. Somit war klar, dass sie ihrem Sohn nicht den Namen eines schwedischen Heizkessels geben konnten. So kam Rainer zum Handkuss.

40. Was nervt Sie?
Menschen, die andere Menschen be- und verurteilen, ohne sie zu kennen.

41. Warum heisst Ihre Tochter Cloé?
Weil wir uns vor 18 Jahren für diesen Namen entschieden haben.

42. Und der Sohn Jascha?
Weil wir uns vor 15 Jahren für diesen Namen entschieden haben.

43. Raclette oder Fondue?
Raclette.

44. Was würden Sie tun, wenn Sie nur noch einen Tag zu leben hätten?
Ein feines Raclette essen.

45. Welche Menschen beeindrucken Sie am meisten?
Ehrliche und aufrichtige Menschen mit einer gewissen Prise Humor, die aus ihren Fähigkeiten etwas gemacht haben.

46. Worin sind Sie richtig schlecht?
Bügeln.

47. Walliser müssen Französisch können. Wie steht es bei Ihnen?
Pardon, je n’ai pas compris la question?

48. Wer ist aktuell für Sie der wichtigste Walliser?
Meine Frau. Ist ja logisch.

49. Warum haben Sie nicht Armin Walpen oder Sepp Blatter genannt?
Beide sind nicht mehr in Charge ... Die Frage war doch nach der aktuell wichtigsten Person für mich.

50. Was steht genau auf ihrer Torte und gibt es 50 Kerzen?
Am liebsten esse ich die Pavlova meiner Frau. Da hat es weder Platz für Kerzen noch für Sprüche.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?