Neue Direktorin löst am Leutschenbach Verunsicherung aus
SRF-Chefs müssen wegen Wappler Personal beruhigen

Kaum zur Chefin gewählt, löst die designierte SRF-Direktorin Nathalie Wappler mit ihren Worten intern Wirbel aus.
Publiziert: 15.11.2018 um 13:23 Uhr

Sie ist noch gar nicht da – doch am Leutschenbach ist wegen ihr bereits Feuer im Dach: Seit der Aussage von Bald-SRF-Direktorin Nathalie Wappler (50), sie wolle «ein Programm, das informiert, aber nicht polarisiert», aber «keinen Meinungsjournalismus machen», herrscht bei SRF eine riesige Verunsicherung. So sehr, dass sich gleich mehrere Abteilungschefs gezwungen sahen, beruhigende Mails an die SRF-Angestellten zu senden.

Lis Borner: «Es ändert sich nichts»

Darunter Radiochefin Lis Borner: In dem Schreiben, das BLICK vorliegt, betont sie: «An unseren bisherigen Grundsätzen ändert sich nichts.» Und weiter: «Wir sollen und werden auch künftig nicht nur abbilden, sondern auch einordnen, gewichten und Hintergrund liefern.»

Meinungsjournalismus sei bei SRF ohnehin nie Thema gewesen und werde es auch weiterhin nicht sein, so Borner. Sie versucht in ihrem Schreiben einzuordnen, wie Wapplers Aussagen wirklich zu verstehen seien – nämlich unter anderem als «Aufruf zur kritischen Distanz den eigenen Positionen gegenüber» oder auch als «Verpflichtung zur sachgerechten Darstellung aller relevanten Fakten». Sie schreibe dies, nachdem sie mit Nathalie Wappler Rücksprache genommen habe, so Borner weiter.

SRF-Direktorin Nathalie Wappler verunsichert die Belegschaft schon vor dem Antritt.
Foto: Keystone
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Tristan Brenn doppelt nach

Nach der Chefredaktorin Radio fühlte sich auch Chefredaktor TV, Tristan Brenn, verpflichtet, beruhigend auf die Angestellten einzuwirken, so der «Tages-Anzeiger». Was Borner schreibe, decke sich mit seiner Wahrnehmung, lässt er die Mitarbeiter wissen. Auch er habe mit Wappler telefoniert. Sie seien sich im Prinzip einig, was guten Journalismus ausmache. «Diesen wollen wir auch in Zukunft weiterverfolgen. Nach unseren bisherigen Vorstellungen und Standards, die Lis beschreibt», so Brenn.

Wappler tritt ihre Stelle als SRF-Direktorin im Frühling 2019 an. Bis dahin will sie sich nicht mehr öffentlich äussern. (wyt)

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