«Footloose»-Star Kevin Bacon über seine Beziehung zu Hollywood
«Ich hasse das Showbusiness»

«Footloose»-Idol Kevin Bacon (63) begeistert in einer neuen Politserie. Im Interview mit Blick lüftet der Charakterdarsteller auch sein Ehegeheimnis und verrät, warum er mit Hollywood nie ganz warm geworden ist.
Publiziert: 02.08.2021 um 06:27 Uhr
Interview: Dierk Sindermann

Er gilt als «bester Schauspieler, der noch nie für einen Oscar nominiert wurde»: Doch von diesem Bonmot in Hollywood hält Kevin Bacon (63) nichts. Für ihn gehört es sogar zum guten Ton, nicht in den Starhimmel gehoben zu werden. Lieber spielt er aussergewöhnliche Rollen. So wie bei der Serie «City on a Hill», von der in den kommenden Monaten die dritte Staffel gedreht wird. Bacon gibt einen FBI-Beamten, der sich die Hände schmutzig macht. Die Oscargewinner Ben Affleck (48) und Matt Damon (50), welche die Krimiserie produzieren, waren überzeugt, dass sie ein Hit würde.

In der Serie geht es um die korrupte Politik einer Grossstadt.
Kevin Bacon: Genau. Solche habe ich als Kind selbst miterlebt. Zumindest vom Hörensagen. Mein Vater war der Vorsitzende des städtischen Planungsausschusses in Philadelphia. Er hat versucht, sich aus der Politik herauszuhalten. Doch das ging nicht immer. Ich vermute, dass es in jeder Stadt Seilschaften gibt, einflussreiche Leute, denen andere Leute einen Gefallen schulden.

Korruption gibt es aber nicht nur in der Politik, oder?
Nein. Unsere Gesellschaft wird von Gier getrieben. Und mit Gier nach Geld oder Einfluss kommt Korruption. Sei es im grossen Stil oder im kleinen Rahmen, wo man Dinge einfach mal eben illegal durch die Hintertür erledigt.

Vom Teenie-Idol zum Charakterdarsteller: Kevin Bacon hat eine aussergewöhnliche Karriere in Hollywood gemacht.
Foto: © Stefan Falke
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In «City on a Hill» sind Sie alles andere als der perfekte Vater. Der Mann, den Sie darstellen, hat Probleme, mit seiner Tochter zu kommunizieren. Wie verstehen Sie sich mit Ihren Kindern?
Meine Kinder sind inzwischen 30 und 28. Wir haben ihnen schon früh klargemacht, dass sie immer ihre Meinung vertreten sollen. Wir wollten insbesondere unsere Tochter Sosie zu einer selbstbewussten Frau erziehen. Und nie ist der Austausch zwischen Eltern und Kindern wichtiger als in der Teeniezeit. Dann sollte man noch mehr mit Kindern reden, da sonst Sachen wie Sex oder Drogen ausser Kontrolle geraten können. Wer miteinander redet, findet Lösungen!

War das bei Ihnen auch so? Durch «Footloose» sind Sie Mitte der 80er-Jahre zum Teenie-Idol geworden ...
… Ich war damals ja schon 25. Aber das Studio wollte mich unbedingt so vermarkten. Ich habe mich quergestellt – vergeblich! Seitdem habe ich eine Hassliebe für Hollywood. Ich liebe meinen Beruf, aber ich hasse die Welt des Showbusiness. Ich lasse mich einfach nicht gern in ein System zwängen.

Vom Teenie-Idol zum Charakterkopf

Er stand schon als Teenie auf Theaterbühnen. Mit dem Tanzfilm «Footloose» begeisterte Kevin Bacon 1984 auch die Kinofans. Statt weitere grosse Rollen anzunehmen, zog es Bacon zurück zum Theater. Er trat später immer wieder in Blockbustern auf, so in «Apollo 13» (1995) oder «Mystic River» (2003) oder «Black Mass» (2015). Als Musiker veröffentlichte er mit seinem Bruder Michael (71) als The Bacon Brothers auch CDs. Bacon ist seit 1988 mit Schauspielerin Kyra Sedgwick (55) verheiratet, das Paar hat zwei Kinder.

Er stand schon als Teenie auf Theaterbühnen. Mit dem Tanzfilm «Footloose» begeisterte Kevin Bacon 1984 auch die Kinofans. Statt weitere grosse Rollen anzunehmen, zog es Bacon zurück zum Theater. Er trat später immer wieder in Blockbustern auf, so in «Apollo 13» (1995) oder «Mystic River» (2003) oder «Black Mass» (2015). Als Musiker veröffentlichte er mit seinem Bruder Michael (71) als The Bacon Brothers auch CDs. Bacon ist seit 1988 mit Schauspielerin Kyra Sedgwick (55) verheiratet, das Paar hat zwei Kinder.

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Für Hollywood-Verhältnisse ist auch Ihre Ehe speziell: Sie und Kyra Sedgwick sind schon 33 Jahre verheiratet. Was ist Ihr Ehegeheimnis?
Ich glaube, es ist sehr wichtig, nie einen Streit ausarten zu lassen. Natürlich haben wir Meinungsverschiedenheiten oder können einander auf die Nerven gehen. Doch wir versuchen, nie den Respekt vor dem anderen zu verlieren. In Filmen wird oft gezeigt, wie Paare erbitterte Fights haben, die dann in gutem Sex enden. So etwas würde bei uns nicht klappen. Ich fühle mich nach einem Streit immer schlecht.

Sie sind beide seit über 40 Jahren im Filmgeschäft. Geben Sie sich noch gegenseitig Tipps?
Natürlich. Wir beraten uns immer gegenseitig, egal, ob bei Rollen oder bei der Kleiderwahl für einen Event. Nicht, weil wir uns verpflichtet fühlen, sondern weil wir die Meinung des anderen schätzen. Was nicht heisst, dass wir manchmal auch Entscheidungen entgegen dem Rat des anderen treffen.

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