Die umstrittene Talk-Szene mit Salomé Balthus
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Falschaussage bei «Schawinski»:Die umstrittene Talk-Szene mit Salomé Balthus

Entlassung von Talk-Gast Salomé Balthus überraschte ihn
Schawinski bricht sein Schweigen

Roger Schawinski äusserte sich am Sonntag zum Eklat mit Talk-Gast Salomé Balthus. Er nennt den Wirbel um seine Person eine «verlogene Kampagne».
Publiziert: 15.04.2019 um 07:28 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2019 um 08:31 Uhr

Journalist Roger Schawinski (73) sorgte vergangene Woche wieder einmal für Schlagzeilen. Die Edelprostituierte Salomé Balthus (34) war in der SRF-Talksendung «Schawinski» zu Gast und sorgte mit einer vorgängigen Kolumne über die Sendung in der «Welt» für einen Eklat. Weil sich Balthus in ihrer Abrechnung mit Schawinski nicht auf ein gesagtes Zitat stützte, ist sie nun ihren Kolumnisten-Job bei der Zeitung los (BLICK berichtete).

Nachdem Roger Schawinski am vergangenen Montag vor der Ausstrahlung seiner Sendung gegenüber BLICK Stellung zu den Vorwürfen von Balthus bezog, schwieg er sich anschliessend über ihre Entlassung aus. Bis jetzt. 

Schawinski bezeichnete das Medienecho gegenüber der CH-Media-Redaktion als «verlogene Kampagne». Der Talk-Legende wurde von Seiten Balthus und diversen Medien vorgeworfen, eine Prostituierte am TV blossgestellt zu haben. 

Sorgte mit ihrer Kolumne für einen aufgebrachten Roger Schawinski: Talkgast und Kolumnistin Salomé Balthus.
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Roger Schawinski fragte Balthus, ob sie als Kind sexuell missbraucht worden sei. Weil zwei Minuten vor dieser Frage ein Foto von Balthus' Vater eingeblendet wurde, hat die 34-Jährige die Frage, nach eigenen Angaben, auf ihren Vater bezogen. Auch diverse Schweizer Medien wie der «Tages-Anzeiger» oder die «SonntagsZeitung» prügelten auf Schawinski ein. 

«Polemik gegen alte weisse Männer»

Der Zürcher sagt den CH-Media-Zeitungen dazu: «Mir zu unterstellen, ich habe etwas gefragt, aber etwas anderes gemeint, empfinde ich als infam.» Er wies darauf hin, dass er seine Missbrauchsfrage im Anschluss an eine eingespielte Äusserung von Alice Schwarzer gestellt habe. Einen Zusammenhang mit Balthus' Vater hätte nicht bestanden. 

Den grossen Medienwirbel um die Interviewpassage kann Schawinski nicht nachvollziehen. Dies habe nichts mehr mit Journalismus zu tun. «Das ist blosse Polemik gegen alte weisse Männer mit ihrer toxischen Männlichkeit, welche die radikalen Feministinnen ganz offen und unverblümt allesamt zum Teufel jagen wollen.»

Frage erneut stellen? «Ja, aber...»

Und trotzdem. Ganz geheuer ist es Schawinski nicht mehr. In einem andern Interview mit dem Branchenportal «persoenlich.com» antwortet er auf die Frage, ob er die Frage in der Sendung erneut stellen würde wie folgt: «Ja, aber ich würde das Statement von Alice Schwarzer nicht mehr als erstes von mehreren bringen, sondern erst später in der Sendung. Ich habe nicht im Traum daran gedacht, dass man irgendwelche Verbindungen vom üblichen Einstieg – nämlich den Fragen nach dem familiären Background – zu einem anschliessend eingeblendeten konkreten Statement konstruieren könnte, um mich umgehend als Frauenfeind abqualifizieren zu können.»

Nach der Sendung hatte sie weiche Knie

Die Edelprostituierte gab in ihrer mittlerweile gelöschten Kolumne an, nach der Sendung «weiche Knie» bekommen und sogar das Flugzeug nach Berlin verpasst zu haben. Stattdessen habe sie sich am Flughafen Zürich betrunken. Schawi hält diese Klagen von Balthus für unglaubwürdig. Er enthüllt, dass sie sich nach der Sendung in einem Telefonat mit seinem Produzenten erkundigte, ob eine Nachfolgesendung möglich sei.

Dass Balthus wegen eines falschen Zitates entlassen wurde, hat Schawinski überrascht. Er nennt es «eine radikale Reaktion» der «Welt»-Zeitung. Sie sei ohne sein Zutun erfolgt und könne dementsprechend auch nicht ihm angelastet werden. «Ich dachte an eine Richtigstellung. Aber offenbar herrscht in Deutschland nach dem Relotius-Skandal eine Nulltoleranz-Politik.» (nim)

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