Schwere Vorwürfe nach Messerattacke von «DSDS»-Kandidat
Hätten Diegos Betreuer die Bluttat verhindern können?

Vor zwei Wochen stach der aus «DSDS» bekannte Diego nach einem Streit auf seinen Vater ein. Eine ehemalige Mitbewohnerin des Sängers sagt nun, dass seine Betreuer eine Mitschuld an der Tat tragen.
Publiziert: 02.05.2018 um 18:49 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:53 Uhr
Diego schaffte es bei «DSDS» bis in den Südafrika-Recall.
Foto: RTL
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Vor zwei Wochen wurde der «Deutschland sucht den Superstar»-Teilnehmer Diego (20) von der Polizei verhaftet. Wenige Minuten zuvor hatte er im Streit mehrmals auf seinen Vater eingestochen, floh danach aus dessen Wohnung und entledigte sich seiner blutverschmierten Kleidung.

Eine schreckliche Tat – an der Diego vielleicht weniger Schuld trägt als bisher angenommen. Dies sagt jedenfalls eine ehemalige Mitbewohnerin des Sängers, die zusammen mit ihm in einem psychiatrischen Wohnheim der Graf Recke Stiftung in Düsseldorf betreut wurde.

Betreuer haben «eine Mitschuld an der Tat»

Laut ihr haben die Betreuer des Heims «eine Mitschuld an der Tat», wie sie zu «Bild» sagt. «Sie haben Diego ein paar Wochen vor der Tat erlaubt, seine Medikamente abzusetzen, ohne es zu hinterfragen. Sie haben sich nicht dafür interessiert, ob sich sein Zustand dadurch verschlechtert.» Wie die Zeitung schreibt, nehme Diego schon längere Zeit keine Medikamente mehr. In einem Interview in Südafrika zum «DSDS»-Recall habe Diego zugegeben, dass er früher unter anderem «Spritzen» bekam: «Seit zwei Monaten aber nicht mehr.»

«Die letztliche Entscheidung liegt beim Klienten.»

Ein Sprecher der Stiftung weist jegliche Schuld von sich und verweist darauf, dass Diego selbst die Medikamente nicht mehr nehmen wollte: «Eine Zwangsmedikation ist nach geltendem Recht nicht erlaubt. Die letztliche Entscheidung liegt beim Klienten.»

Derzeit befindet sich der Sänger in einer psychiatrischen Klinik, nachdem sich ein Richter gegen die Untersuchungshaft entschieden hat. Wegen seiner durch Drogenkonsum ausgelöste Psychose sei Diego nicht haftfähig und schuldunfähig. Sein Vater ist ausser Lebensgefahr. (klm)

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