«Darf ich bitten?»-Moderatorin Sandra Studer über ihre neue TV-Show
«Diese Tanzerei ist kein Spaziergang»

Am kommenden Samstag läuft die erste Qualifikationssendung der TV-Show «Darf ich bitten? – Stars tanzen durch die Zeit» (SRF 1, 20.10 Uhr). Moderiert wird der vierteilige Live-Event von Sandra Studer (50). SonntagsBlick hat sie aufs Interview-Parkett gebeten.
Publiziert: 03.03.2019 um 00:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2020 um 17:26 Uhr
Jean-Claude Galli/Peter Padrutt

Am 10. Februar ist Sandra Studer 50 geworden. Im Interview spricht die TV-Frau über die SRF-Tanzshow «Darf ich bitten?» (ab 9. März), ihre Zukunft, die ewige Jugend und den perfekten Sonntag mit der Familie.

Sie sind in der Schweiz nach wie vor die Einzige, die eine grosse TV-Show stemmen kann. Hand aufs Herz: Macht es Sie manchmal stolz, dass es ohne Sie nicht geht?
Sandra Studer: Es geht sehr wohl ohne mich. Ich habe zeitweise wenig Fernsehen gemacht, und da waren und sind Frauen, die das genauso können. Stolz bin ich also nicht, aber manchmal staune ich darüber, dass ich diesen Job nach so vielen Jahren immer noch machen darf. Dafür bin ich dankbar.

Sandra Studer moderiert zum dritten Mal die SRF-Tanzshow «Darf ich bitten?». Die erste Qualifikationssendung läuft am Samstag, 9. März, auf SRF 1 (ab 20.10 Uhr).
Foto: SRF/Oscar Alessio
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Haben Sie an Ihrem Geburtstag auch getanzt? Zu welcher Musik?
Ich war in den Bergen mit dem ganzen Familienclan und drei Generationen. Der harte Kern hat mit mir in den Montagmorgen bis sechs Uhr früh gefeiert. That's family! Und das war das schönste Geschenk. Musik gab es von Earth, Wind & Fire bis Justin Timberlake – DJs waren meine Kinder, Nichten und Neffen.

Ihre Karriere begannen Sie vor 28 Jahren, als Sie beim ESC den fünften Platz holten. Was hätten Sie jemandem entgegnet, der Ihnen vorausgesagt hätte, dass Sie 2019 immer noch so beliebt sind?
Ich hätte es wohl nicht geglaubt, aber auch nicht länger darüber nachgedacht. Ich habe nie gross in die Zukunft geschaut, sondern mich beruflich sehr stark treiben lassen.

Träumen Sie manchmal von der Jugendlichkeit? Möchten Sie sie zurück?
Nein, das Leben ist nun mal so konzipiert, dass die Jugend an den Anfang gehört und irgendwann vorbei ist. Und mit der Jugend verbinde ich nicht nur Schönes. Dazu gehörten bei mir auch Unsicherheit, Komplexe und komplizierte Gefühlsduseleien. Zurücknehmen würde ich aber sofort die Energie und den Umstand, nach durchfeierter Nacht in den Spiegel zu schauen und frisch wie ein Rosenblatt auszusehen.

Und die Dauerwelle?
Ui, Sie wühlen da in tiefen Wunden ... (lacht).

Bald starten Sie die neue Staffel von «Darf ich bitten?». Was macht bei der Vorbereitung am meisten Spass?
Ich bewundere die Kandidaten, die sich auf etwas total Neues und Ungewohntes einlassen. Mir ist es wichtig, ein bisschen etwas von dem mitzukriegen, was auf dem Weg zum bühnenreifen Auftritt passiert. Ich besuche deshalb die Tanzpaare im Training und bekomme einiges an Höhenflügen, Frustrationen, Glücksausbrüchen, Zweifeln und Erfolgserlebnissen mit.

Was wird 2019 anders? Und wie erklären Sie sich den Erfolg?
Wir bleiben dem letztjährigen Konzept treu. Ich glaube zu erkennen, dass sich die Teilnehmer noch mehr darauf eingestellt haben, dass diese Tanzerei über Monate kein Spaziergang ist. Alle sind enorm fokussiert und trainieren sehr hart. Dass das Format ankommt, liegt sicher auch daran, dass die Grundidee einfach nur positiv ist. Und dass es auf dem Weg dorthin «mänschelet» und es nicht nur Schweiss, sondern manchmal auch Tränen gibt. Wenn dabei schliesslich jemand über sich hinauswächst wie letztes Jahr Susanne Kunz, ist das beste Unterhaltung.

Man sah auf Facebook Fotos, die Sie beim Tanzen zeigen. Schwingen Sie diesmal selber das Tanzbein?
Nein, nein, ich schmuggle mich beim Training manchmal ein bisschen in die Paare rein, weil ich doch auch so gerne tanze. Aber das ist nur Spass. Ich bleibe am Mikrofon.

Vom ESC zur beliebten Moderatorin

Sandra Studer ist als Tochter eines Schweizers und einer Spanierin in Zollikerberg ZH aufgewachsen und studierte Germanistik und Musikwissenschaften an der Uni Zürich. Unter dem Namen Sandra Simo vertrat sie die Schweiz 1991 am ESC und belegte Rang 5. Mit Sendungen wie «Takito» oder «Traumziel» wurde sie eine der beliebtesten TV-Moderatorinnen des Landes. Diesen März führt sie zum dritten Mal durch die SRF-Tanzshow «Darf ich bitten?». Die vierfache Mutter tritt auch regelmässig mit Musical-Programmen auf.

Sandra Studer ist als Tochter eines Schweizers und einer Spanierin in Zollikerberg ZH aufgewachsen und studierte Germanistik und Musikwissenschaften an der Uni Zürich. Unter dem Namen Sandra Simo vertrat sie die Schweiz 1991 am ESC und belegte Rang 5. Mit Sendungen wie «Takito» oder «Traumziel» wurde sie eine der beliebtesten TV-Moderatorinnen des Landes. Diesen März führt sie zum dritten Mal durch die SRF-Tanzshow «Darf ich bitten?». Die vierfache Mutter tritt auch regelmässig mit Musical-Programmen auf.

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Sie haben vier Kinder, die eher zur Smartphone-Generation und weniger zum klassischen SRF-Publikum gehören. Schauen sie trotzdem zu, wenn das Mami moderiert?
Meine Kinder haben keine Fernsehpflicht, wenn Mami am Bildschirm ist. Manchmal schauen sie, manchmal nicht. Letztes Jahr fanden sie es lustig, weil dieser kompetitive Faktor da ist und sie wohl von mir das Interesse an Musik und Tanzen haben. Vielleicht sind sie auch mal im Studio dabei.

Wann und wo sind Sie besonders kritisch?
Sie können mir schon direkt sagen, was ihnen nicht gefällt. Oder sie machen sich über mich lustig, wenn sie etwas peinlich finden. Aber meine Arbeit ist wirklich nicht Hauptthema bei uns zu Hause.

Viele Prominente ziehen ihre Kinder im Showbiz nach. Sehen Sie bei einem Ihrer Sprösslinge Potenzial?
Meine Kinder sollen frei und unbelastet ihre Talente und Wege finden. Ich habe versucht, ihnen eine Tür zur Musik und zum Tanzen zu öffnen, weil mir das wichtig ist, aber ohne Ambitionen. Mein Mann hat dasselbe mit dem Sport gemacht. Aber was die Kinder beruflich machen, ist ihre eigene Sache. Bis jetzt sehe ich niemanden in meinen Fussstapfen. Aber ich wusste in diesem Alter auch noch nicht, was aus mir wird.

Gibt es Pläne für eine Zeit nach dem TV?
Sie meinen meine Pensionierung? Ja, da habe ich meinem Lieblingstheaterregisseur Dominik Flaschka schon angedroht, dass ich dann in seinen Stücken alle alten Schrullen, Grossmütter und Hexen spielen möchte.

Wir haben gehört, dass Sie Pilates-Kurse besuchen. Sandra Studer als künftige Entspannungslehrerin?
Nein, auf keinen Fall. Ich mache das meiner Gesundheit zuliebe und brauche dabei Peitsche und Antrieb. Ich bin von Natur aus sportlich ziemlich faul. Als Lehrerin wäre ich eine Katastrophe.

Wie sieht bei Ihnen ein normaler Sonntag mit der Familie aus?
Wenn es geht, wird ausgeschlafen. Dann gibt es einen Brunch und jeder schwirrt ein bisschen in seine Richtung aus. «Ufzgi», Freunde, Häslistall ausmisten, Sport, Prüfungen vorbereiten etc. Die Kinder haben schon viel eigenes Programm. Am Abend kochen wir gemeinsam, das ist fast heilig.

Haben Sie ein Ritual vor der Sendung?
Nein, das habe ich nicht. Aber ich lege mir die Moderationskarten mit meinen Notizen in der Nacht vor der Sendung auf meinen Nachttisch. In der Hoffnung, dass etwas davon im Schlaf in meinen Kopf transzendiert (lacht).

Susanne Kunz gewinnt «Darf ich bitten?»
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Sie tanzt besser als alle anderen Finalisten:Susanne Kunz gewinnt «Darf ich bitten?»
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