Die Liebe von Raphael (24) und Bauer Benjamin (29) begann bei «Bauer, ledig, sucht …» und sie begann holprig. Der Zürcher Landwirt suchte 2018 bei der Kuppelshow die «Frau fürs Leben» und fand diese in Lea. Die beiden wurden in der Hofwoche kein Paar, kamen später dennoch zusammen, lebten gemeinsam und bekamen Zwillinge.
Lea ist heute Raphael, ein trans Mann, der seinen «Seelenfrieden gefunden hat», wie er im «Zurich Pride Podcast» mit Moderator Alexander Wenger (36) erzählt. Der Weg zu diesem Seelenfrieden war ein steiniger, wie Raphael weiter erklärt.
Trans: Vom Begriff Transgender oder trans spricht man, wenn die Geschlechtsidentität eines Menschen nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Transfrauen wurden bei ihrer Geburt aufgrund ihrer körperlichen Merkmale als Jungen eingeordnet, Transmänner als Mädchen.
Non-binär: Non-binäre Menschen leben jenseits der Unterteilung in die zwei Kategorien von «Frau» und «Mann». Sie können dabei eine geschlechtslose, zweigeschlechtliche oder eine fliessende Geschlechtsidentität haben.
Trans: Vom Begriff Transgender oder trans spricht man, wenn die Geschlechtsidentität eines Menschen nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Transfrauen wurden bei ihrer Geburt aufgrund ihrer körperlichen Merkmale als Jungen eingeordnet, Transmänner als Mädchen.
Non-binär: Non-binäre Menschen leben jenseits der Unterteilung in die zwei Kategorien von «Frau» und «Mann». Sie können dabei eine geschlechtslose, zweigeschlechtliche oder eine fliessende Geschlechtsidentität haben.
Druck durch gesellschaftliche Normen
Die Teilnahme beim Dating-Format und die Beziehung mit Benjamin, die daraus entstand, sei Raphael vor allem wegen der gesellschaftlichen Erwartungen an ihn als Frau zu dieser Zeit eingegangen. «Ich war mit der Situation völlig überfordert. Darum habe ich mir gedacht, dass ich am besten schwanger werde und so meinen weiblichen Körper spüre.» Doch er konnte die Gefühle zu seiner Identität nicht unterdrücken, immer wieder, wenn Raphael mit dem Thema Transidentität konfrontiert wurde, seien «die Gefühle hoch gesprudelt». Den Ausschlag gab ein tragischer Schicksalsschlag. «Eine Freundin von mir, eine trans Frau, suizidierte sich. Da wurde mir klar, dass das Leben zu kurz ist, um eine Rolle zu spielen.»
Schliesslich, nach einigen Jahren Beziehung und der Geburt der gemeinsamen Zwillinge, entschloss sich Raphael, mit der Transition zu beginnen, nahm Testosteron und legte den Namen Lea ab. Für seinen Partner Benjamin war das keine einfache Situation. «Er weinte viel, sagte, dass ich ihn die ganze Zeit angelogen hätte. Ausserdem habe er bei ‹Bauer, ledig, sucht …› mitgemacht, damit er seine Traumfrau findet.»
Beziehung fällt wie ein Kartenhaus zusammen
Raphael gibt im Podcast an, noch immer mit Benjamin zusammen zu sein. «Wir leben in einer offenen Beziehung, in der ich mich allerdings mehr auslebe, als er.» Dennoch sei die Partnerschaft wie «ein Kartenhaus, das langsam vor unseren Augen zerbricht», sagt der trans Mann weiter.
Moderator Alexander Wenger hakt nach, will wissen, woran die Beziehung scheitere. «Benjamin lässt mich ständig wissen, dass er nicht schwul ist.»
Trennen könne sich das Paar dennoch nicht, sagt Raphael. «Wir können nicht ohne einander, aber auch nicht miteinander. Wir haben auch Respekt vor der Zukunft.» Für sein Leben wünsche sich der trans Mann eine Perspektive für sich und seine Zwillinge und eine Partnerschaft. «Aber ich weiss, dass das als alleinerziehender Elternteil nicht einfach ist, und noch schwieriger, wenn man trans ist.» Nach der Aufnahme des Podcasts haben sich Raphael und Benjamin gemäss Moderator Alexander Wenger getrennt.
Wenn ein Ereignis auch bei dir auch seelisch Spuren hinterlassen hat, zögere nicht, Hilfe zu holen. Auch für Kinder und Jugendliche gibt es passende Angebote.
Pro Juventute, Telefon 147, Beratungstelefon und Chat für Kinder und Jugendliche oder www.147.ch. 24/7. Dargebotene Hand, Telefon 143, www.143.ch, 24/7.
Elternnotruf, 0848 35 45 55 (Festnetztarif) oder www.elternnotruf.ch. Nicht für medizinische Notfälle. Zwischen 23 und 8 Uhr wird der Anruf auf Pro Juventute umgeleitet.
Dureschnufe, www.Dureschnufe.ch, Plattform mit Tipps für psychische Gesundheit rund um Corona.
Hotline für Angststörungen und Panik, Telefon 0848 801 109. Öffnungszeiten an Feiertagen nur von 12 bis 14 Uhr, www.aphs.ch.
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