SRF-Moderatorinnen lehnen sich gegen Corona-Weisungen auf
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Wegen Selbstschminke:SRF-Moderatorinnen lehnen sich gegen Corona-Weisungen auf

Andrea Vetsch wollte sich nicht selbst schminken
SRF-Moderatorinnen lehnen sich gegen Corona-Weisungen auf

Um das Corona-Risiko zu minimieren und Mitarbeiter zu schützen, wies SRF seine Moderatorinnen und Moderatoren an, sich selbst zu schminken. Doch mehrere Frauen wollten nicht selbst zum Puderpinsel greifen.
Publiziert: 29.03.2020 um 14:34 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2020 um 17:12 Uhr

Im Zuge der Coronakrise wies SRF seine Moderatorinnen und Moderatoren vorletzte Woche an, sich selbst zu schminken. Damit sollten sowohl TV-Angestellte als auch Mitarbeiter aus der Maske geschützt werden. Doch wie nun die «NZZ am Sonntag» berichtet, passte das offenbar einigen Aushängeschildern nicht: Mehrere Moderatorinnen von «10 vor 10» und der «Tagesschau», unter ihnen Andrea Vetsch (44), lehnten sich gegen die interne Weisung auf.

In einer E-Mail an ihr Team und ihre Vorgesetzten schrieb eine SRF-Moderatorin laut Bericht, sie sei «erstaunt und brüskiert» über die Weisung. Sie sehe schon die BLICK-Schlagzeile vor sich, schrieb die Moderatorin – weil sie die Massnahme, sich selbst schminken zu müssen, schlecht aussehen lasse. Tatsächlich unterstützt BLICK alle Massnahmen, welche das Coronarisiko minimieren.

Die Moderatorin schrieb in ihrer Mail weiter, dass sie nicht bereit dazu sei, und man eine andere Lösung finden solle. Eine zweite Moderatorin schloss sich ihrer Kollegin in einer E-Mail an und teilte mit, dass sie sie in allen Punkten unterstütze: Genau in diesen Zeiten stehe die Professionalität an erster Stelle und dazu gehöre auch das Auftreten. Eine weitere Moderatorin schrieb, dass es um Professionalität und Kompetenz und nicht um eine Eitelkeitsdiskussion gehe.

Mehrere Moderatorinnen von «10vor10» und der «Tagesschau», unter ihnen Andrea Vetsch, lehnten sich laut «NZZ am Sonntag» gegen die Weisung auf, sich selbst zu schminken.
Foto: Screenshot SRF
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Eigenes Erscheinungsbild wichtiger als Schutz?

Bei vielen am Leutschenbach habe dieser Widerstand für «Unverständnis» gesorgt. In Zeiten wie diesen sei es «befremdend», wenn das eigene Erscheinungsbild von einigen Moderatorinnen über den Schutz des Personals in der Maske gestellt werde, so etwa ein TV-Mitarbeiter.

Das Make-up-Drama ist inzwischen vorbei: Die Verantwortlichen haben ein Machtwort gesprochen – und die Aushängeschilder müssen selbst zum Pinsel greifen. Seit vergangener Woche gilt ohne jede Ausnahme das Selbstschminken. Moderatoren und Gäste erhalten dabei ein Coaching der Maske.

«Sämtliche Moderatorinnen und Moderatoren schminken sich bis auf Weiteres selbst», sagt SRF-Sprecher Stefan Wyss zur «NZZ am Sonntag». Alle hätten sich der Weisung gefügt und stünden dahinter. Auf Anfrage von BLICK äusserte sich Andrea Vetsch nicht. (kad)

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