«Über die Schweiz gibt es fast nichts Negatives zu sagen»
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Edona Aliu (26):«Über die Schweiz gibt es fast nichts Negatives zu sagen»

Zürcherin Edona Aliu (26) ist Miss Grand Kosovo
«Mein Herz schlägt für den Kosovo und die Schweiz»

Edona Aliu hätte sich nie getraut, sich bei einer Misswahl anzumelden. Das hat ihr Bruder Liridon heimlich für sie übernommen. Mit Erfolg. Jetzt trägt die Zürcherin die Schönheitskrone der Miss Grand Kosovo 2022.
Publiziert: 06.09.2022 um 17:09 Uhr
Flavia Schlittler

Sie hat es geschafft, obwohl sie niemals daran geglaubt hätte. Die Zürcherin Edona Aliu (26) wurde am 10. Juni in Tirana zur Miss Grand Kosovo 2022 gewählt. Den Traum, einst eine Schönheitskönigin zu werden, hatte sie schon als Kind. Doch sich für eine Wahl anzumelden, das hätte sie sich nie getraut.

«Ich hatte immer ein sehr geringes Selbstwertgefühl, fand alle immer viel hübscher als mich. Meine Selbstzweifel und mein stetes Vergleichen mit den anderen haben mir sehr viel Leichtigkeit und Zutrauen geraubt», erzählt sie Blick. Grund dafür hätte sie aber nie gehabt, sie sei wohlbehütet in einer liebevollen Familie aufgewachsen, die stets versucht hat, sie aufzubauen.

Keine chirurgischen Eingriffe erlaubt

Die Anmeldung für die Wahl in Tirana nahm ihr Bruder Liridon Aliu (29) heimlich in die Hand. 50 Familienmitglieder aus der Schweiz und aus dem Kosovo sind extra dafür angereist. «Es hat mich so berührt, dass meine Eltern, viele meiner Tanten und Onkel teils acht Stunden mit dem Auto gefahren sind, nur um mich zu unterstützen», erzählt die Eventmanagerin.

Die Zürcherin Edona Aliu wurde in der albanischen Hauptstadt Tirana zur Miss Grand Kosovo 2022 gewählt.
Foto: Zvg
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5000 Leute sassen im Publikum, zwei albanische TV-Sender übertrugen die Wahl live. Aliu hat schliesslich 29 Finalistinnen hinter sich gelassen und sich die Krone geholt. «Man nannte mich da liebevoll nur ‹die Zürcherin›. Nur ich und eine andere Teilnehmerin leben weder in Albanien noch im Kosovo», sagt die Doppelbürgerin.

Bedingungen, um bei der in den beiden Ländern renommierten Wahl mitzumachen, waren der Besitz eines gültigen Passes und eine zweimonatige Präsenz in Tirana für die Proben. Zudem durfte keine Kandidatin weder chirurgisch noch durch Filler an sich etwas geändert haben. In der sechsköpfigen Jury sass nebst zwei Ex-Missen, einer Stylistin, einem Modelagentur-Inhaber und einem Moderator deshalb auch ein Schönheitschirurg.

Für ihre Rastazöpfe erhält Edona Aliu nur positive Feedbacks

Mit dem Sieg möchte sie eine kulturelle Brücke schlagen. «Mein Herz schlägt für den Kosovo und für die Schweiz.» Hier geniesse sie die Lebensqualität, dort die Lebensfreude. «Wenn wir alle das geniessen, was wir im Leben haben, und von anderen übernehmen, was es noch besser macht, haben doch alle gewonnen», sagt die in Zürich geborene Kosovo-Albanerin.

Jetzt fiebert sie einem anderen Termin entgegen: Ab dem 3. Oktober wird Edona Aliu an der Wahl zur Miss Grand International auf Bali teilnehmen. Das Finale aller jeweiligen Landessiegerinnen findet am 25. Oktober in der indonesischen Hauptstadt Jakarta statt. «Ich hoffe, dass mich dabei auch viele Schweizer Fans unterstützen. Den hiesigen Support, vor allem von Frauen für Frauen, vermisse ich oft.»

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