Zürcher Yannik Zamboni in US-Show «Making the Cut» dabei
«Heidi Klum sahen wir nur, wenn die Kameras an waren»

Heidi Klum sucht in einer US-Sendung bereits zum dritten Mal nach dem begabtesten Modedesign-Talent. Mit dabei ist mit Yannik Zamboni auch ein Schweizer.
Publiziert: 02.07.2022 um 12:03 Uhr
Michel Imhof

Riesenchance für Yannik Zamboni (35): Der Basler Modedesigner ist mit seinem Label «Maison Blanche» Teilnehmer der dritten Staffel der US-Show «Making the Cut». Heidi Klum (49) sucht darin nach dem nächsten Modetalent. «Eigentlich wollte ich mich nie im Fernsehen exponieren, die Sendung kannte ich auch nicht», sagt Zamboni. Aber als er den Trailer sah und hörte, dass es eine Million Dollar zu gewinnen gibt, habe er sich einfach bewerben müssen.

Denn Zamboni schloss sein Bachelorstudium genau zu Beginn der Corona-Pandemie ab. Danach war es für ihn schwer, sich in der Branche einen Namen zu machen. «Und im Herbst 2021 wusste ich nicht mehr, wie ich mein Atelier bezahlen soll. Da kam die Anfrage der Casting-Agentur wie gerufen.»

Zwei Entwürfe in kürzester Zeit

Während des anderthalbmonatigen Bewerbungsprozesses schaffte es Zamboni unter die besten 50, am Ende sogar unter die letzten zehn Kandidaten. Im Dezember 2021 ging es für ihn zur Produktion nach Los Angeles (USA). In jeder Runde müssen die Künstler zu einem Motto ein Outfit für den Laufsteg und einen «Accessible Look» entwerfen, also ein Outfit für den Alltag.

Der Baselbieter Modedesigner Yannik Zamboni nimmt an der US-Show «Making the Cut» teil.
Foto: James Clark/Prime Video
1/13

«Wir hatten von sieben Stunden bis drei Tage Zeit, zwei Silhouetten zu entwerfen, alle Schnittmuster herzustellen und alles zu nähen», erzählt Zamboni. «So kurzfristig zu entwerfen, war für mich die grösste Herausforderung. Sonst nehme ich mir gerne auch mal zwei Wochen Zeit dafür.»

Er wuchs im Oberbaselbiet auf

Seine Arbeit für «Maison Blanche» bezeichnet er als «sehr dekonstruiert, konzeptuell, nachhaltig und soziopolitisch». Er finde Inspiration in dem, «was in der Welt nicht okay ist. Das übersetze ich in Mode, seien dies die Diskussionen um die Abtreibung in den USA oder die Black-Lives-Matter-Proteste.»

Er sei geprägt von der Zeit, in der er als queeres Kind im 700-Seelen-Dorf Böckten im Oberbaselbiet aufgewachsen war. «Da gab es keine Gleichgesinnten.» Heute ist ihm Inklusion ein grosses Anliegen: Seine Mode sei geschlechtsneutral «und sehr oft auch Oversize, damit jeder Körper darin Platz hat».

Jury mit Jeremy Scott und Nicole Richie

Am Ende werden die Ergebnisse der Jury präsentiert. «Heidi Klum sahen wir nur, wenn die Kamera lief. Private Gespräche abseits des Sets gab es nicht.» Dennoch sei seine Teilnahme eine super Sache. «Ich konnte wichtige Kontakte knüpfen», schwärmt Zamboni.

Ausgestrahlt wird die Serie ab Mitte August beim Streaming-Service Prime Video. Wöchentlich folgen zwei neue Episoden.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?