«Dann bekommst du plötzlich Morddrohungen»
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Marco Rima:«Dann bekommst du plötzlich Morddrohungen»

Wegen Massnahmen-Kritik
Marco Rima erhielt Morddrohung

Immer wieder sprach sich Marco Rima gegen die Corona-Massnahmen aus. Der Comedian wurde dafür nicht nur scharf kritisiert, er erhielt gar eine Morddrohung.
Publiziert: 23.05.2022 um 21:47 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2022 um 09:46 Uhr

Er war monatelang eines der prominentesten Aushängeschilder der Schweizer Massnahmen-Kritiker: Comedian Marco Rima (61). Bei Demonstrationen stand er selbst auf der Bühne und zog über die Entscheide des Bundesrats her. In den vergangenen Monaten zog sich Rima, der sich selbst mit dem Virus angesteckt hat, aus der Öffentlichkeit zurück. Er will erst wieder auf der Bühne stehen, wenn dies ohne Masken und Zertifikat möglich ist, schrieb er in einem Wut-Post auf Facebook.

Im Interview mit «Gesichter und Geschichten» bricht er nun sein Schweigen – will sich aber weiterhin nicht von seinen Aussagen distanzieren.

Er erzählt: «Was für mich gut war, wenn du vom Liebling zum Vollpfosten abgestempelt wirst und Morddrohungen bekommst ...» Noch bevor Rima den Satz beenden kann, hakt Moderator Patrick Karpiczenko (36) nochmals nach, ob Letzteres wirklich stimme. Rima bestätigt, Morddrohungen erhalten zu haben: «Das volle Programm.»

Marco Rima war lange eines der bekanntesten Gesicht der Schweizer Massnahmen-Kritiker.
Foto: Siggi Bucher
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Zwei Jahre ohne Auftritte

Wenn man in der Öffentlichkeit stehe, gehört das laut Rima auch etwas dazu. «Früher habe ich einfach gesagt, wenn ich einen ‹Seich abgloh ha›, wurde es wenigstens bezahlt. Durch die Vorstellungen habe ich eine Art Schmerzensgeld bekommen.» In den letzten zwei Jahren haben aber auch diese Einnahmen gefehlt.

Er habe sich damals auch überlegt, wie die Situation für einen Bundesrat oder Politiker sei. «Ich machte mir plötzlich Gedanken über die andere Seite.» Das sei vorher nicht passiert.

Angesprochen auf seine Kritiken betont Rima: «Ich bin kein Virologe, ich bin kein Arzt, ich bin kein Epidemiologe.» Ihm sei einfach aufgefallen, dass der Graben zwischen Politiker und Bevölkerung riesig geworden sei und es eine grosse Spaltung gebe.

Gleichzeitig kritisiert er den Bundesrat im SRF-Interview ein weiteres Mal. «Prävention wäre für mich eigentlich die Aufgabe gewesen des Bundesrats.» Man hätte häufiger über die Gesundheit sprechen sollen und darüber, wie wir die Pandemie überstehen. Die Impfung sei für ihn hingegen kein Thema.

Keine Satire mehr

Seine Karriere versucht Marco Rima, nachdem es keine Masken- und Zertifikatspflicht mehr gibt, wiederzubeleben: Aktuell ist er auf Tour durch die Schweiz. Auf Satire will er dabei vorerst verzichten und lieber auf Comedy setzen. (bnr)

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