Stephan Bauer arbeitet im Zentrum für Urologie Zürich, Klinik Hirslanden, und nimmt wöchentlich mehrere Vasektomien vor. Der Eingriff sei schmerzlos und mit wenig Risiken verbunden.
BLICK: Renzo Blumenthal liess sich unterbinden. Wann ist so ein Eingriff sinnvoll?
Stephan Bauer: Wenn ein Paar entschieden hat, dass die Familienplanung abgeschlossen ist. Das Alter ist irrelevant. Man muss sich im Klaren darüber sein, dass der Eingriff eine dauerhafte Unfruchtbarkeit beim Mann hervorruft. Theoretisch kann die Vasektomie rückgängig gemacht werden, die Ergebnisse bezüglich der Fruchtbarkeit sind aber meist relativ schlecht.
Wie lange dauert die Vasektomie?
Rund 30 Minuten. Sie wird in lokaler Betäubung durchgeführt, sodass der Mann danach selbständig wieder den Nachhauseweg antreten kann. Die anschliessende körperliche Schonung sollte zwölf bis 24 Stunden dauern.
Wie schmerzhaft ist die Unterbindung?
Durch die lokale Betäubung im Bereich sollten beim Eingriff keine Schmerzen auftreten. Nach dem Eingriff sind die Beschwerden gering und können ein bis zwei Tage mit normalen Schmerzmitteln gut behandelt werden.
Wie sind die Folgen für das Sexleben?
Sowohl das Sexerleben als auch die sexuelle Stimulation bleiben unverändert. Beim Eingriff wird weder in wichtige Nervenstrukturen noch in wichtige Hormonsysteme eingegriffen. Es handelt sich hier lediglich um eine mechanische Unterbrechung der Samenleiter.
Welche Komplikationen können auftreten?
Wie nach jedem chirurgischen Eingriff kann eine Blutung, eine Nachblutung oder eine Infektion eintreten. Dies sind die üblichen Risiken, egal, welche Schwere der Eingriff hat. Bei der Vasektomie handelt es sich jedoch um einen Eingriff mit sehr kleinen Schnitten. Somit sind die Nebenwirkungen minimal.