Horror-Clown, Neon-Skelett oder Monster-Schmetterling – viele Make-up-Kreationen der Basler Influencerin sind nichts für schwache Nerven. Die in der Schweiz geborene Türkin Tugce Demir (24) begeistert mit ihrer Make-up-Kunst drei Millionen Fans auf dem Social-Media-Kanal Tiktok. Auf Instagram wollen rund 183'000 Fans sehen, in welche Fantasy-Gestalt sich Demir als nächstes verwandelt.
«Für ein komplettes Video brauche ich mit Bearbeiten und Schneiden ungefähr einen Tag», erzählt sie im Gespräch mit Blick. Das Make-up nehme schon einmal zwei bis sieben Stunden in Anspruch. Am längsten arbeitete sie an ihrem Glitzer-Totenkopf. Jedes einzelne Steinchen klebte Demir per Hand auf. «Zwischendurch wollte ich einfach aufhören», erzählt sie lachend. Die Arbeit hat sich gelohnt – mehr als 3,7 Millionen Mal wurde das Video inzwischen angeschaut.
Ihre Looks kreiert Tugce Demir an ihren freien Tagen. Sonst arbeitet sie als Assistentin für Gesundheit und Soziales in einem Basler Altenheim. Während der Corona-Krise vor rund einem Jahr begann sie mit ihren Make-up-Videos. Die Zeit im Altenheim sei schwierig gewesen, die kreative Arbeit schaffte eine willkommene Abwechslung. «Ich hatte selbst Corona und lag eine Woche lang mit Fieber im Bett.» Inzwischen habe sich die Situation verbessert, findet sie – und auch ihre Make-up-Kunst sei professioneller geworden.
Tugce Demir nutzt Tiktok seit 2016
Inspiration für ihre Looks holt sich Demir aus dem Internet. «Ich schaue viele Videos, bin aber auch immer noch am Üben und Ausprobieren.» Sie freue sich darüber, dass den Leuten ihre Videos gefallen. «Viele schreiben mir auch, was ich als Nächstes machen soll. Ich versuche immer mein Bestes zu geben!»
Ein Grossteil ihrer Community kommt aus der Türkei, auch ihre Videounterschriften verfasst Demir auf Türkisch. Seit 2016 nutze sie Tiktok – da kam die App gerade auf den Markt. «Ich war eine der ersten, inzwischen erkennen mich die Leute.» In der Schweiz und auch in der Türkei werde sie von vor allem von jüngeren Fans erkannt und oft um ein Foto gebeten.
Adrenalin-Kick beim Bungee-Sprung
Doch warum ausgerechnet Horror-Themen? Demir zuckt mit den Schultern und erklärt: «Ich habe einfach vor nichts Angst.» Für den Arenalin-Kick springt die Pflegekraft, die mit ihrer jüngeren Schwester noch bei ihren Eltern lebt, auch gerne mal für einen Fallschirm-Sprung aus dem Flugzeug oder stürzte sich beim höchstens Bungee-Sprung Europas am Verzasca-Stausee im Tessin 220 Meter in die Tiefe. Am liebsten würde sie einen Sprung aus dem Weltraum machen, wie Felix Baumgartner (52) im Jahr 2012. Der österreichische Base-Jumper und Extremsportler sprang aus der Stratosphäre aus knapp 40 Kilometer Höhe auf die Erde.
Im Augenblick hofft Demir darauf wieder mehr Reisen zu können. «Im August gehe ich in die Türkei. Und falls es möglich ist, würde ich im November gerne nach Bali oder Phuket.» Auf ihre Make-up-Kreationen müssen ihre Fans auch dann nicht verzichten. Demir verspricht: «Ich will auf jeden Fall einfach weitermachen und noch besser werden!»
