Topmodel hat grosse Pläne
Ronja Furrer ist bereit für den Nachwuchs

Seit 18 Jahren ist das in New York lebende Topmodel aus Solothurn international gefragt. Nun sucht sie in der Heimat neue Gesichter, die sie im Modelbusiness begleiten will. Auch privat könnte es die Solothurnerin mit ihrem Mann bald in die Schweiz ziehen.
Publiziert: 20.05.2024 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2024 um 11:12 Uhr
Aurelia Robles, GlücksPost
Glückspost

Sie gehört zu den wenigen international erfolgreichen Schweizer Topmodels: die Solothurnerin Ronja Furrer-Becht (32). Als 14-Jährige wird sie Zweite am Modelwettbewerb Elite Model Look Schweiz, geht nach Paris, New York – auf die namhaften Laufstege dieser Welt. Es war ihr Grossvater, Urs Stüdeli, der den Aufruf in der Zeitung sah und ein Foto seiner Enkelin aus den ersten Sommerferien im Tessin einschickte. «Weil ich gerne getanzt und Vorstellungen gemacht habe, dachte er, dass Modeln etwas für mich sei.»

Das Landei aus Lüterkofen SO wurde damals ins kalte Wasser geworfen, war schnell in den Metropolen auf sich alleine gestellt. «Ich hatte keine Vorstellungen vom Beruf und hätte mir gewünscht, jemanden wie eine grosse Schwester an meiner Seite zu haben.» Ähnlich erging es Kollegin Jenny Bachmann (34), damals 16-jährig. «Wir wohnten zusammen in Paris und merkten, dass in einer grossen Modelagentur der persönliche Kontakt, wie wir ihn in der Schweiz gernhaben, fehlt», erzählt Furrer. Deshalb sagten sich die beiden: «Wenn wir mal älter und erwachsen sind, probieren wir das zusammen anders aus.»

Eigenes Modelmanagement gegründet

Vor drei Jahren haben die Freundinnen nun ihr eigenes Modelmanagement «The Kinship» ins Leben gerufen, haben aktuell fünf Models unter Vertrag – Ronja inklusive. «Wir wollen keine grosse harte Agentur sein. Für unsere Models bin ich jetzt wie eine Freundin oder die grosse Schwester, die sie begleitet», erzählt Furrer. Am 25. Mai 2024 lädt The Kinship im «Kaisin» in Zürich zum Casting und zur Konversation ein, beantwortet interessierten Mädchen und Frauen sowie deren Familien und Freunden alle möglichen Fragen. Gesucht werden nicht nur Fashion-, sondern auch kurvige, Werbe-, Beauty- oder PlusSize-Models, denn sie sähen in der Schweiz viel Potenzial und möchten den Girls die Chance geben, ihren Traum zu verwirklichen. «Für mich ist es wirklich eine Herzensangelegenheit», sagt Ronja Furrer. «Der Job ist sehr schwer zu verstehen, wenn man sich im Business nicht auskennt. Viele geben wegen mangelnder Unterstützung auf.»

Sie gehört zu den wenigen Schweizer Models, die international in der Fashionindustrie Fuss fassen konnten: Ronja Furrer.
Foto: Getty Images for ZFF
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Dass sich Ronja Furrer durchgebissen hat, erklärt sie so: «Ich bin eine sture Person. Ich hatte immer das Ziel, Shows zu laufen und eine internationale Karriere aufzubauen. Und sonst wusste ich, dass ich immer den Zug nach Hause nehmen kann, wenn ich keine Lust mehr habe.» Als sie 20 ist, kennt sie sich und ihren Körper besser, weiss, wie sie ihn ernähren und trainieren muss – «ich sehe uns Models als Athleten» – und wechselt ihr Management. «Den engen persönlichen Austausch mit meiner Managerin zu haben, hat für mich alles geändert.» Sie kommt bei IMG Models unter Vertrag, modelt für Magazine wie «Vogue», «GQ» oder «Harper’s Bazaar», wird das Gesicht von Marken wie Ralph Lauren.

Modelbranche ist eine gute Lebensschule

18 Jahre ist Ronja Furrer nun im Business und dankbar für die Lebensschule. «Ich wäre nicht an diesem Punkt in meinem Leben ohne diesen Job. Mich kann nicht mehr viel verunsichern.» Die erlernte Selbständigkeit sei ein mega grosses Geschenk fürs Leben. Nach jahrelangem Fokus auf die Karriere finde nun auch das Privatleben immer mehr Platz. Gemeinsam mit Ehemann Jack Becht (39), den sie vergangenes Jahr in Perugia (I) geheiratet hat, lebt sie in New York. Ihre Freundin und Managementpartnerin Jenny Bachmann hat die Traumhochzeit, über die die «Vogue» berichtete, organisiert. Ein anderer Freund, den sie ebenfalls durchs Modeln kennenlernte, entwarf mit ihr das Brautkleid. «Enge Freundschaften zu entwickeln, brauchte in der Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit des Business Zeit.»

Wann immer möglich zieht es Ronja Furrer und ihren Mann in die Natur oder sie fahren mit ihrem Mustang 66 oder ihren Töffs umher. «Ich bin an einem Punkt im Leben, an dem ich wirklich ich selbst bin; ich mich gefunden habe und voll ausleben kann. Meine Freunde, Familie und mein Mann lieben mich so, wie ich bin, und dafür, wer ich bin. Das ist ein sehr schönes Gefühl.» Auch eine Verschiebung ihres Lebens zurück in die Schweiz schliesst Furrer, die fünf Geschwister hat, nicht aus. «Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir zurückkommen, wenn Familie ein Thema wird und wir auch das Glück haben, Kinder zu bekommen. Mein Mann liebt die Schweiz. Er würde morgen nach Solothurn ziehen, wenn er könnte.» Doch gerade er hat als Creative Director einen neuen Job angefangen, zudem lebt sein Sohn August (10) in der Metropole. «Durch ihn erkenne ich, wie verwöhnt und privilegiert ich bin, dass ich in der Schweiz aufwachsen durfte und immer im Wald spielen konnte. Kinder, sprich eine Familie in New York zu haben, ist nicht das Gleiche.»

Sie will nicht vom Modeln abhängig sein

Doch das sind Zukunftspläne. Aktuell steckt sie ihre Energie in das Modelmanagement und ist weiterhin selbst als Model tätig. «Aber mein ganzes Privatleben will ich so aufbauen, dass, wenn wir irgendwann entscheiden, eine Familie zu gründen, ich nicht mehr vom Modeln abhängig bin.»

Ihrem Grossvater Urs Stüdeli war es nicht vergönnt, das heutige private Glück und die beruflichen Erfolge seiner Enkelin mitzuerleben. «Er starb, als ich 16 war. Aber ich glaube, er sieht, was aus mir geworden ist.» Für Furrer ist klar, dass sie ohne ihn den Schritt nicht gewagt hätte. «Wie so viele, hätte ich mich nie selbst bei einem Wettbewerb oder Modelcasting angemeldet. Es war gut, jemanden an der Seite zu haben, der das in mir sah und daran glaubte.»


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