Von der Sängerin zur Leuchtturmwärterin: Der Walliser Mundartstar Sina (54) hat am Samstag bei einer nächtlichen Übergabe den Schlüssel zum weltweit höchstgelegenen Leuchtturm Rheinquelle auf dem Oberalppass im Kanton Graubünden erhalten. Damit ist die soeben auch zur Walliserin des Jahres gekürte Künstlerin offizielle Leuchtturmwärterin 2020 und Nachfolgerin von Nik Hartmann (48). «Es war ein magischer Moment, in dieser Kulisse mein neues Amt antreten zu dürfen», schwärmt Sina.
Sina und ihre Lichtfiguren
Begleitet wurde die Zeremonie auf 2046 Meter über Meer von einem intimen Konzert, welches sie mit ihrem Bassisten Michael Chylewski (51) vor der in dicke Kleider gehüllten Gästeschar gab. Gleichzeitig wurde eine mit der Stiftung Leuchtturm Rheinquelle realisierte erste Installation der Sängerin eingeweiht: Sina und ihre ganz persönlichen Lichtfiguren. «Jeder einzeln ausgewählte Baumstamm, knorrig, gespalten oder ungerade, steht für das Leben von sieben wichtigen Lichtgestalten in meinem Leben», erklärt sie. «Darunter auch meine Mutter und meine Grossmütter. Alle sind auf ihre Art leuchtende Vorbilder und mutige Vorkämpferinnen, die immer noch um mich kreisen und auf mich einwirken.»
Installation wird ein Jahr lang ausgestellt
Die Installation, die während des ganzen Jahres zu sehen ist, wird von einem Video begleitet, das Sina in einem Slow-Motion-Unterwasserfilm zeigt. «Der Turm steht ja als Symbol für den Anfang des Rheins. Als Wasserfan und begeisterte Schwimmerin wollte ich hier eine Verbindung schaffen. Dazu hört man mich ‹Blüämun› singen. Ein Lied aus dem Lötschental, dass das Leben besingt und sehr gut in diese raue Bergwelt passt», sagt Sina. «Ich freue mich sehr darauf, als Wächterin mit meinen Lichtfiguren ein Jahr lang über diesen Pass leuchten zu dürfen.»
Dass ihr neues Ehrenamt sie mit einem Ort auf über 2000 Metern verbindet, passt der Sängerin sehr: «Ich fühle mich nirgends so mit der Welt verbunden wie in den Bergen.» Leider sei der Platz an ihrem neuen Amtsort beschränkt. «Übernachten im Turm geht nur mit Hängematte, da verzichte ich im Moment drauf. Aber ich werde sicher immer mal wieder hier anzutreffen sein», verspricht die Sängerin und lädt zum Besuch ihres «Feuerturms» ein: «Wenn ihr ein Auto mit Walliser Kennzeichen vor dem Leuchtturm seht, unbedingt anklopfen und auf einen Kaffee Träsch vorbeikommen.»