Schlunegger erklärt das Heimweh-Phänomen
«Wir füllen eine Lücke»

Am Samstag wurde «Blueme» zum beliebtesten Song der SRF-Show «I schänke dir es Lied» gewählt. Es ist der jüngste Erfolg für Schluneggers Männerchor Heimweh.
Publiziert: 11.04.2017 um 12:27 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:06 Uhr
Manuel Kellerhals

Traditionelle Gewänder über Totenkopf-Shirts, tätowierte Arme und Songs über Heimatverbundenheit – das Konzept von Heimweh, dem Männerchor rund um Gründer Georg Schlunegger (36), feiert derzeit einen Erfolg nach dem anderen. 

«Der Sieg kam überraschend für uns»

Am Samstag wurde ihre Version «Blueme», das Original stammt von Mundart-Legende Polo Hofer (72), zum beliebtesten Lied der «Ich schänke dir es Lied»-Staffel gewählt. Damit setzten sich Heimweh in der SRF-Show gegen Anna Rossinelli (29), Peter Reber (67) und Bastian Baker (25) durch. Die hatten keine Chance gegen die Newcomer. «Der Sieg kam überraschend für uns», sagt Georg Schlunegger zu Blick am Abend. «Es ist eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.» 

Video Heimweh Rosmarie
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Heimweh Rosmarie:Video Heimweh Rosmarie

Es ist die bisherige Krönung der aktuellen Heimweh-Erfolgswelle. Erst im Oktober des vergangenen Jahres erschien das gleichnamige Debüt des Männerchors, erreichte wenige Tage nach der Veröffentlichung Goldstatus, inzwischen hat es eine Platinauszeichnung erhalten. 

Schluneggers Heimweh räumten bei «Ich schänke dir es Lied» ab.
Foto: SRF
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«Wir füllen eine Lücke»

Die elf Sänger kommen aus allen Ecken der Schweiz und haben mit ihrer ländlichen Musik einen Nerv getroffen. «Wir füllen eine Lücke. Wir kommen alle vom Land und singen über Themen, die mit unserer Herkunft zusammenhängen», erklärt Schlunegger den Erfolg.

Als Nächstes steht eine grosse Tournee an. Mit der Event-Reihe «Das Zelt» werden Heimweh in der ganzen Schweiz auf der Bühne stehen. «Wer noch ein Ticket haben will, sollte sich beeilen», freut sich Schlunegger. «Die Konzerte sind alle beinahe ausverkauft.»

«Zu Heimweh kann man ins Schwärmen kommen»

Wieso sind Heimweh so erfolgreich?

Offenbar treffen sie mit ihren Texten und Melodien genau den Nerv der Zeit. Der Chor harmoniert perfekt, ihre Texte sind einfach und aus dem Leben gegriffen, und die Mannen sehen fesch aus. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man da ins Schwärmen kommt.

Profitieren Heimweh von einem Trend?

Schweizer Musik ist ja eh total angesagt momentan, das merken wir auch bei uns auf Energy. Bei Heimweh im Konkreten verschmilzt Volksmusik mit Popmusik auf geschickte Art. Dazu erzählen sie in ihren etwas kitschigen Texten ungeschminkt vom Leben, von der Liebe, von der Heimat. Also lauter Geschichten, die jedem von uns auch passieren könnten. 

Wie sieht das Zielpublikum des Männerchors aus?

Wahrscheinlich sind es eher ältere Menschen, die sich noch eine komplette CD kaufen gehen. Wenn man Heimweh aber auf Social Media verfolgt, dann sieht man, dass das Projekt durchaus auch junge Leute begeistert. Am letzten Samstagabend bei «I schänke dir es Lied» sassen bestimmt auch junge Menschen vor dem Fernseher. Ihre Lieder scheinen also alle Altersklassen zu berühren.

Andy Studer ist Leiter der Musikredaktion von Energy.
Andy Studer
zVg

Wieso sind Heimweh so erfolgreich?

Offenbar treffen sie mit ihren Texten und Melodien genau den Nerv der Zeit. Der Chor harmoniert perfekt, ihre Texte sind einfach und aus dem Leben gegriffen, und die Mannen sehen fesch aus. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man da ins Schwärmen kommt.

Profitieren Heimweh von einem Trend?

Schweizer Musik ist ja eh total angesagt momentan, das merken wir auch bei uns auf Energy. Bei Heimweh im Konkreten verschmilzt Volksmusik mit Popmusik auf geschickte Art. Dazu erzählen sie in ihren etwas kitschigen Texten ungeschminkt vom Leben, von der Liebe, von der Heimat. Also lauter Geschichten, die jedem von uns auch passieren könnten. 

Wie sieht das Zielpublikum des Männerchors aus?

Wahrscheinlich sind es eher ältere Menschen, die sich noch eine komplette CD kaufen gehen. Wenn man Heimweh aber auf Social Media verfolgt, dann sieht man, dass das Projekt durchaus auch junge Leute begeistert. Am letzten Samstagabend bei «I schänke dir es Lied» sassen bestimmt auch junge Menschen vor dem Fernseher. Ihre Lieder scheinen also alle Altersklassen zu berühren.

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