Schlösser, Juwelen und Schwäne
So wird das Erbe der Queen verteilt

Elizabeth II. (†96) galt als eine der vermögendsten Monarchinnen der Welt. Dennoch konnte die Queen ihr Erbe nicht frei verteilen – der britische Staat hat da ein wichtiges Wörtchen mitzureden.
Publiziert: 29.09.2022 um 19:22 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2022 um 06:45 Uhr

Königin Elizabeth II. (†96) hatte viele Besitztümer, Einkommensquellen und Kuriositäten, die nach ihrem Tod am 8. September 2022 in die Erbmasse ihrer Hinterbliebenen gehen. Darunter Schlösser, Ländereien, Juwelen, Pferde, sogar 32'000 Schwäne sowie zahlreiche Delfine und Wale.

Im geheimen Testament der Queen soll ganz klar geregelt sein, welcher Royal womit bedacht wird. Doch auch der britische Staat hat da ein wichtiges Wörtchen mitzureden, denn Vermögen und Einkommen der Queen waren zu einem Teil staatlich, zum anderen privat.

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Staatliches Vermögen der Queen

Ein Grossteil des «Besitzes» der britischen Krone stammt aus dem sogenannten Crown Estate, einer Ansammlung von Vermögen und Besitztümern, die dem jeweils regierenden Monarchen, also seit dem Tod der Queen dem neuen König Charles III. (73), zufallen. Dieser kann über die Vermögenswerte aus dem Krongut, wie der Crown Estate auf Deutsch heisst, nur verfügen, diese aber nicht verkaufen.

König Charles III. wird als Thronfolger am meisten von den Vermögenswerten seiner verstorbenen Mutter, Queen Elizabeth II., erhalten. Zum einen werden ihm die staatlichen Einkommen und Vermögen übertragen, zum anderen …
Foto: DUKAS
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Dabei handelt es sich um ein Gesamtvermögen von rund 34 Millionen Franken, die vor allem in Immobilien angelegt sind, wie zum Beispiel die Paläste Buckingham und Kensington, sowie Anwesen und Ländereien in ganz England. Aber auch die genannten Schwäne und Meeressäuger.

Verwaltet wird das Krongut von einer unabhängigen Organisation, nicht von Mitgliedern des Königshauses. Überschüssige Einnahmen werden jedes Jahr an das britische Finanzamt ausgezahlt.

Staatliches Einkommen der Queen

Die laufenden Kosten des britischen Regenten deckt der «Sovereign Grant», der vornehmlich aus der Staatskasse finanziert wird. Also aus Steuergeldern. Diese decken die Dienstkosten der royalen Familie für Reisen, Anlässe, Empfänge, Staatsdinner und Mitarbeiter. Aber auch die Kosten für die Renovation des Buckingham-Palastes seit dem Jahr 2017 kommen aus dieser Kasse.

Nach dem Tod der Queen gehen die Gelder des Sovereign Grant vollumfänglich an Charles, der damit die Ausgaben der «hochrangigen Royals», also derer, die für die Krone arbeiten, deckt.

Glaubt man den Worten des neuen Königs, so wird er besonders diese Ausgaben stark eindämmen, indem er die Aufgaben seiner Familie und ihrer Haushalte verschlanken wird.

Privatvermögen der Queen

Das Privatvermögen der Queen wird gemäss «Forbes» auf rund 500 Millionen Franken geschätzt. Es besteht vor allem aus Kunst, Investitionen, Rennpferden, Juwelen und Immobilien. Dazu gehört auch Schloss Balmoral, wo Elizabeth II. starb.

Der Haupterbe des Vermögens wird mit grosser Wahrscheinlichkeit König Charles sein. Doch auch sein Sohn Prinz William (40) wird mit einem Teil aus dem Privatvermögen seiner Grossmutter bedacht werden. Prinzessin Anne (73), die Tochter der Queen, bekam bereits zu Lebzeiten den Landsitz Gatecombe Park von ihrer Mutter geschenkt. Der jüngste Sohn Prinz Edward (58) freute sich zu seiner Hochzeit mit Sophie von Wessex (58) im Jahr 1999 über das Schloss Bagshot Park, welches das Paar geschenkt bekam.

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Privateinkommen der Queen

Elizabeth II. hatte regelmässige Einnahmen aus ihren Herzogtümern, wie zum Beispiel Lancaster und Cornwall. Daraus flossen Gelder aus Ländereien, Gewerbe, Landwirtschaft und Immobilen auf das Konto der Queen. Diese werden mit dem Ableben der Regentin ebenfalls an ihren Nachfolger Charles gehen.

Allerdings sind die Einnahmen nicht wirklich privat, vor allem aber nicht frei verfügbar. Die Gewinne aus dem Einkommen gehen nämlich, ähnlich wie beim Crown Estate, an das britische Finanzministerium, welches dem herrschenden Monarchen daraus Gelder zuteilt. 2022 beliefen sich diese Mittel auf rund 14 Millionen Franken.

Womit die Queen ihre Kinder, Enkel und Urenkel in ihrem Testament bedachte, ist, wie schon bei ihrem Mann Prinz Philipp (†99), geheim. Sicher ist aber, dass keiner der Windsors am Hungertuch nagen wird. (grb)

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