Ricky Kam (12) aus Bern begeisterte gestern Abend die «Supertalent»-Jury. Der Schweizer Pianist, der es 2011 im zarten Alter von fünf Jahren ins Finale der Show schaffte, trat gestern mit Chopins «Revolutionsetüde» und Richard Claydermans «Mariage d’amour» auf.
Jury-Oberhaupt Dieter Bohlen (64) staunte, als Ricky die Bühne betrat. «Du bist ja ein richtig grosser Junge geworden! Du warst ja mit fünf schon so wahnsinnig gut. Ich freu mich, dass du nach der langen Zeit wieder hierhergekommen bist und bin natürlich ganz gespannt, wie du dich entwickelt hast.» Bohlen witzelte: «Das macht dir total Spass, auch diese ganze Überei? Ich versteh das nicht, ich hatte da nie Lust dazu.»
Das Wunderkind, das im Förderprogramm am Berner Konservatorium ist und Medizin studieren will, spielte der Jury zunächst «Revolutionsetüde» vor. Technisch war seine Performance einwandfrei – doch den Juroren fehlten beim Stück die Gefühle. «Es war sehr sehr schön», meinte Bruce Darnell (61). «Das Problem ist, man hört dir zu, aber ich kann gar nicht so schnell hören, wie du spielst. Die grossen Gefühle zu kriegen, ist echt schwer», meinte Bohlen. «Das geht an mir vorbei.»
«Ich bin stolz auf dich!»
Dank dem Publikumsjuror kriegt der Berner eine zweite Chance. «Darf ich gerne für Sylvie ein Stück spielen?», fragt Kam. Und trifft mit seinem zweiten Lied ins Schwarze: Jurorin Sylvie Meis (40) zeigte sich von Kams Auftritt so berührt, dass bei ihr glatt die Tränen flossen. Unter tosendem Applaus liess sich der Mini-Pianist nach seinem Auftritt von Meis umarmen, die sagte: «Ich bin stolz auf dich!»
Mit drei «Ja»-Stimmen darf Ricky Kam in die nächste Runde. «Ich bin sehr glücklich», sagte der Pianist stolz. Ob es das zwölfjährige Musikgenie erneut ins Finale der Castingshow schafft? (kad)