Nicole Berchtold über «G&G»-Kündigung, ihren Erfolg und ihre Familie
«Ich habe keine Angst vor dem Scheitern»

Sie ist am Gipfel angekommen: Die SRF-Moderatorin besteigt für ihre neue Sendung einen 3000er. Im schnellen Interview spricht sie über ihr Leben abseits der Kamera.
Publiziert: 09.12.2023 um 20:51 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2024 um 17:26 Uhr
Remo Bernet, Glückspost
Glückspost

Der Dezember gehört ihr: Nicole Berchtold (45) führt am kommenden Samstag erstmals durch das «Winterhüttengeschichten Spezial» (SRF 1, 20.10 Uhr), wo sie selbst im tiefen Schnee Gipfel erklimmt. Kurze Zeit später moderiert sie das Finale der «Landfrauenküche» und lädt dann an Weihnachten zum grossen TV-Interview mit der Schauspielerin Hanna Scheuring (58).

GlücksPost: Wie häufig sind Sie beim Dreh der «Winterhütten»-Sendung mit Ihren Tourenski gestürzt?
Nicole Berchtold: Irgendwann haben wir aufgehört zu zählen. (Lacht.) Gerade beim ersten Dreh bin ich viel im Schnee gelandet, weil es für mich als Anfängerin auf den Tourenski sehr herausfordernd war.

Sind Sie der Sommer- oder der Wintertyp?
Ich liege genauso gerne irgendwo am Strand oder gehe in den Bergen wandern, wie ich Ski fahre oder Eishockey schaue – was bei uns in der Familie ja sowieso ein grosses Thema ist. Ich schätze die Abwechslung sehr.

Für die SRF-Sendung «Winterhüttengeschichten Spezial» erklimmt Nicole Berchtold einen 3000er.
Foto: SRF/Pascal Mora
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Was können Sie nicht?
Klettern – weil ich Höhenangst habe. Aber auch Fallschirmspringen würde ich mich nicht getrauen. Das muss ich zum Glück auch nicht.

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Das Geheimnis Ihres TV-Erfolgs?
Ich versuche, authentisch und ehrlich zu sein. Ich habe ein grosses Interesse an den Menschen: Mir ist es gleich, ob jemand vom roten Teppich der «Oscars» oder direkt aus dem Stall kommt. Mich interessieren seine Gefühle und sein Leben.

Haben Sie die Kündigung bei «Gesichter & Geschichten» (ehem. «Glanz & Gloria») je bereut?
Nein, für mich war es der richtige Moment. Das heisst aber nicht, dass ich die Zeit und das Team nicht sehr vermisse. Manchmal muss man im Leben einfach einen Schritt weitergehen.

Sie haben bei «G&G» aufgehört, um mehr Zeit für Privates zu haben. Nun haben Sie schon wieder eine neue Sendung. Warum?
Bei «G&G» hatte ich ein fixes Pensum, und bei meinen neuen Projekten sind es einzelne Sendungen. Von dem her beansprucht es mich nicht gleich. Ich konnte mein Psychologie-Studium mittlerweile abschliessen und habe mehr Zeit für mich. Das geniesse ich sehr.

Wann wechseln Sie den Job und werden Psychologin?
Dieser Schritt war und ist so nicht geplant! Ich habe das Gefühl, ich kann auch als Moderatorin sehr von meinem Psychologie-Studium profitieren. Gleichzeitig glaube ich auch, dass die vielseitigen Begegnungen in den TV-Sendungen und meine Live-Erfahrungen wichtig sind für mich als Psychologin.

Wie viel verdienen Sie im Monat?
Das ist schwankend. Es gibt Monate, in denen ich viel arbeite, und Monate, in denen nicht viel los ist.

Wie schalten Sie ab?
Mit der Familie, beim Sport und bei Spaziergängen mit dem Hund. Weil ich aber möglichst vermeide, mich für die Arbeit zu verstellen, muss ich danach auch nicht herunterfahren.

Was ist Ihre Stärke?
Meine Empathie und dass ich mich auf neue Situationen einlassen kann. Ausserdem habe ich keine Angst vor dem Scheitern, das hilft.

Was ist Ihre Schwäche?
Ich kann manchmal sehr chaotisch sein. Ich versuche sehr, im Moment zu sein, und vergesse dann auch mal das Drumherum.

Ihre grösste Panne?
Einmal sind mir in einer Livesendung wenige Sekunden vor Start alle Moderationskarten auf den Boden gefallen. Ich musste dann etwas improvisieren – aber auch das hat dann irgendwie geklappt.

Wofür sind Sie dankbar?
Natürlich für die Gesundheit und alles, was ich in meinem Leben habe. Aber auch für meinen abwechslungsreichen Job, in dem ich neue Sachen ausprobieren kann. Ich durfte für «Winterhüttengeschichten Spezial» gerade auf einen 3000er steigen. Das sind Erfahrungen, die mich über meine Grenzen hinauswachsen lassen.

Was können Sie von Ihren Kindern lernen?
Die pure Freude! Sie können sich über Dinge noch so richtig freuen, schon «nur», als jetzt der erste Schnee kam, war es ein Freudentag zu Hause.

Was bedeutet Ihnen das Rampenlicht?
Es schafft immer wieder spezielle, nicht alltägliche Situationen. Das würde mir fehlen.

Und was bedeutet Ihnen Bekanntheit?
Das ist mir nicht wichtig und bringt mir nicht wirklich etwas. Ich habe Freude am Job und an den damit verbundenen Begegnungen. Die Bekanntheit ist einfach eine Folge davon. Es ist auch nicht so, dass ich mir dadurch Vorteile erhoffe.

Was war der wichtigste Ratschlag, den Sie je erhalten haben?
Dass das Gras nicht schneller wächst, wenn man daran zieht. Das ist ein afrikanisches Sprichwort, das veranschaulicht, dass gewisse – vor allem grosse – Dinge einfach Geduld brauchen.

Nicole Berchtold persönlich

Nach einem Start im Privatfernsehen moderierte Nicole Berchtold 15 Jahre lang das People-Format «Gesichter & Geschichten» bis zu ihrem Abgang vor anderthalb Jahren. Mittlerweile ist sie das Gesicht von Formaten aus dem «SRF bi de Lüt»-Kosmos, wie die Wandersendung «Wunderland», die sie von Nik Hartmann (51) übernommen hat. Privat lebt sie mit ihrem Mann, dem Ex-Eishockey-Profi Lars Leuenberger (48), und den zwei Kindern in Bern.

Nach einem Start im Privatfernsehen moderierte Nicole Berchtold 15 Jahre lang das People-Format «Gesichter & Geschichten» bis zu ihrem Abgang vor anderthalb Jahren. Mittlerweile ist sie das Gesicht von Formaten aus dem «SRF bi de Lüt»-Kosmos, wie die Wandersendung «Wunderland», die sie von Nik Hartmann (51) übernommen hat. Privat lebt sie mit ihrem Mann, dem Ex-Eishockey-Profi Lars Leuenberger (48), und den zwei Kindern in Bern.

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Wann haben Sie zuletzt geweint?
Als ich auf dem 3000er oben war, brachen vor Erleichterung alle Dämme. Ich muss sagen: Ich bin jemand, der noch oft Tränen vergiesst. Zum Glück sind es in der letzten Zeit aber vor allem Freudentränen.

Was macht Ihnen Kummer?
Situationen, in denen man merkt, wie fragil das Leben sein kann. Das habe ich gemerkt, als mein Vater plötzlich verstorben ist. Das zeigt mir aber auch, dass man nicht durchs Leben galoppieren, sondern jeden Moment in vollen Zügen geniessen sollte.

Hatten Sie mal Probleme mit der Polizei?
Nein, da bin ich bis jetzt gut davongekommen. Ich bekomme höchstens Parkbussen – und das geht grad noch.

Was nervt Sie am Älterwerden?
Ehrlich gesagt, finde ich das etwas Schönes. Es gibt mir eine Art Sicherheit, auf 45 Jahre gelebtes Leben zurückschauen zu können. Ich bin auch neugierig darauf, was noch alles kommt.

Wovon träumen Sie?
Ich wünsche mir, irgendwann eine grosse Reise machen zu können. Aber ansonsten bin ich glücklich, wie es gerade ist. Ich bin kein Mensch, der sich ständig grosse Veränderungen wünscht.

Was würden Sie ändern, wenn Sie einen Tag lang Bundesrätin wären?
Ich würde wohl noch ein paar weitere Bundesrätinnen und -räte anstellen. Ich habe das Gefühl, sie sind ziemlich im Stress und könnten noch Unterstützung brauchen.

Was hassen Sie?
Ich bin eher ein Morgenmensch. Wenn es Anlässe gibt, die wirklich bis spät in die Nacht gehen, mag ich das weniger. Ich habe das Gefühl, ich verpasse dann den kommenden Tag.

Haben Sie einen Tick?
Ich muss immer kontrollieren, ob die Haustüre wirklich abgeschlossen ist.

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Momentan sind das noch Psychologie-Studien. Auch nach meinem Abschluss habe ich den Wechsel zurück zu Büchern noch nicht geschafft.

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