Mona Vetsch über ihren Abschied von der SRF-Morgensendung
«Zeit für einen Schichtwechsel»

Mona Vetsch gibt die Morgensendung bei SRF 3 ab. Während 17 Jahren stand sie dafür um zwei Uhr morgens auf. Müde wurde sie es trotzdem nie. BLICK erzählt sie, warum sie die Veränderung braucht.
Publiziert: 03.05.2017 um 19:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:20 Uhr
Nadja Kyburz

17 Jahre lang weckte Mona Vetsch (41) die SRF-3-Hörer. Nun ist Schluss, am 23. Juni führt sie zum letzten Mal durch die Morgensendung (BLICK berichtete). Eine Entscheidung, die der Thurgauerin nicht einfach fiel. «Die Morgensendung auf SRF 3 war die Konstante in meinem Leben, und ich habe für mich selber entschieden, dann einen Punkt zu setzen, wenn ich es immer noch super finde», sagt sie zu BLICK. «Es muss noch etwas wehtun, Abschied zu nehmen. Und das tut es.»

Früher ging sie vor der Morgensendung noch feiern

Es sei eine grossartige Zeit gewesen – obwohl sie jeweils aus den Federn musste, während ihre Hörer noch fest schliefen: «Um zwei Uhr morgens klingelt der erste Wecker, und bis ich es schaffe aufzustehen, wird es meistens 2.15 Uhr.» Das war auch früher nicht einfach. Allerdings, weil «ich damals am Abend vorher noch dick im Ausgang war – mit der Zeit wird man ja zumindest da etwas vernünftiger».

Der Morgensendung sei sie nie müde geworden. «Aber ich wollte mir nicht irgendwann sagen müssen: ‹Das habe ich schon mal gesagt. Ich wiederhole mich›», sagt sie. Sie hasse Routinen und habe die Sendung nur so lange moderieren können, weil sich die Radiowelt konstant verändert habe. «Als ich bei SRF anfing, haben wir noch Bänder geschnitten, und die Leute haben ein Fax ins Studio geschickt!», sagt sie lachend. «Für die Generation Smartphone ist das prähistorisch.»

Mona Vetsch gibt die Morgenmoderation bei SRF 3 auf: «Es muss noch etwas wehtun, Abschied zu nehmen. Und das tut es.»
Foto: Monika Flückiger
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«Freunde mussten sich immer dem Arbeitsplan unterordnen»

Die kommende Umstellung werde ihre innere Uhr nicht beeinflussen, meint sie. «Die ist sowieso total durcheinander. Auch durch das viele Reisen.» Dafür wird sich ihr Sozialleben verändern: «Bisher mussten sich meine Freunde immer dem Arbeitsplan unterordnen. Jetzt wird es wieder mehr möglich sein, mich abends zu verabreden, und ich hoffe, dass ich das wieder mehr geniessen kann.»

Der Familienalltag wird aber nicht komplett auf den Kopf gestellt. Vetschs Söhne Antonin (7) und Dimitri (5) müssen nicht mehr – wie sie – um acht Uhr abends ins Bett und seien heute «selbst oft aus dem Haus – auch da stimmt der Moment total».

Müesli-Tipp an ihre Nachfolgerin

Ganz müssen die Hörer nicht auf die Moderatorin verzichten. «Es ist kein Abschied, sondern eher Zeit für einen Schichtwechsel», so Vetsch. Ab 2018 wird sie eine wöchentliche Sendung auf SRF 3 moderieren. Wie diese aussieht, weiss sie noch nicht.

Für ihre Nachfolgerin Tina Nägeli (31) hat Vetsch aber einen Tip. «Wenn du dein Müesli in deiner Tasche mitnimmst, pass auf, dass du das in einer Dose machst, die richtig schliesst», meint sie. Denn: «Ich habe es in meinen 17 Jahren ungefähr fünf Mal geschafft, meine Tasche mit einem ausgeleerten Müsli so zu versauen, dass man sie nur noch wegwerfen konnte.»

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