Mona Vetsch besucht krebskranke Kinder
Ihre traurigste Sendung

In der heutigen ersten Sendung der neuen Staffel von «Mona mittendrin» (SRF 1, 21.05 Uhr) ist Moderatorin Mona Vetsch im Ostschweizer Kinderspital St. Gallen und wird mit den berührenden Schicksalen der kleinen Patienten konfrontiert.
Publiziert: 20.09.2018 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2018 um 19:38 Uhr
Moderatorin Mona Vetsch (links) mit Kinderkrankenschwester Marina Coto beim Betrachten des Andenkenbuches.
Foto: SRF
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Peter Padrutt und Jean-Claude Galli

Es sind Bilder von Mona Vetsch (43), wie wir sie noch nie gesehen haben. Bewegt blättert sie auf Station B West des Ostschweizer Kinderspitals in einem schwarzen Buch. Die Reporterin, die selber zwei Buben hat, weint. Sie sieht all die Zeichnungen und Fotos von krebskranken Kindern – Erinnerungen an kleine grosse Kämpfer, welche jetzt Engelskinder sind.

Drei Tage wurde die Thurgauerin für die neue Staffel «Mona mittendrin» (heute, SRF 21.05 Uhr) ohne Vorahnung in eine Welt geworfen, in der Kinder um ihr eigenes, Eltern und Pflegepersonal um deren Überleben kämpfen. Selbst Kinderkrankenschwester Marina Coto, welche die Kinder mit ihrer guten Laune umarmt, sagt mit brüchiger Stimme: «Wenn es um den Tod eines Kindes geht, hat man keine Distanz mehr.»

«Horror und Hoffnung in einem»

«Manchmal wollen Eltern Zahlen hören und Statistiken, aber das habe ich nicht so gerne. Denn man weiss nie, wie es ausgehen wird», sagt Heinz Hengartner, leitender Onkologe der Klinik. Aber er findet auch tröstende Worte: «Vier von fünf krebskranken Kindern werden geheilt.»

Zu ihnen gehört, hoffentlich für immer, Jaime (12). Er war eine grosse Fussballhoffnung, bevor er an Leukämie erkrankte. Seit vier Monaten bekommt er jetzt einen Chemo-Block nach dem anderen, und für jeden überstandenen gibt es eine Mutperle. «Jedes Kind hat eine Kette, und jede Perle hat eine Bedeutung», erklärt die Pflegefachfrau. «Wenn ein kleiner Patient ein bitteres Medikament schlucken muss, kriegt es zur Belohnung eine Pillenperle an die Kette.»

«Die Therapie ist für Kinder Horror und Hoffnung in einem», sagt Mona Vetsch, die noch nie so authentisch wirkte – aber es auch zulässt, dass sie überfordert ist. «Ihr lasst ihnen so gefährliches Zeug in die Venen?» Die Antwort ist klar: Die Chemiekeule ist die einzige Rettung vor dem Tod.

«Auch vor schweren Themen nicht haltmachen»

Wie brutal die Therapie ist, erleben wir bei Mattia, der eines Morgens kaum noch schlucken kann. Drei Kilo hat der Oberstufenschüler schon verloren. Dabei isst er doch am liebsten ganze Güggeli. Er steht noch ganz am Anfang der Behandlung. Sein Vater liess sich für ihn die Haare rasieren.

Und Mona Vetsch ist mittendrin. Darf man eine Reporterin unvorbereitet in so eine Situation schicken? Kürzlich half die aufgewühlte Sängerin Patricia Kelly (49) für Stern-TV zwei Tage auf einer Kinderkrebsstation mit. Aber sie wurde vorbereitet. «Unsere Sendung will auch vor schweren Themen nicht haltmachen. Sei es Krankheit, Tod oder Sucht. Mona soll die Komfortzone verlassen, damit sie reale und bewegende Momente erlebt», formuliert es Produzent Markus Storrer.

Die schönste Szene gibt es am Schluss, als die Reporterin Mattia ein feines Hühnchen bringt – und dieser es voller Wonne verschlingt. Als Mona Vetsch die Klinik verlässt, ruft sie den Kindern zu: «Ich wünsche euch viel Kraft für die Zukunft – ihr macht das grossartig.» Erfreulich: Alle heute Abend gezeigten Patienten haben bis jetzt überlebt!

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