Knie-Komikerin Helga Schneider startet durch
Die Liebe lässt sie strahlen

In der Manege des Circus Knie sorgt Regula Esposito, wie Helga Schneider bürgerlich heisst, für die Brüller. Nun hat sie selbst auch privat gut lachen.
Publiziert: 14.05.2018 um 16:50 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:50 Uhr
So verwandelt sich Regula Esposito in Helga Schneider
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BLICK in die Kabine der Komikerin:So verwandelt sich Regula Esposito in Helga Schneider
Flavia Schlittler (Text) und Philippe Rossier (Fotos)

Sie sorgt für die lauten Lacher im Circus Knie. Seit Mitte März tourt die Komikerin Helga Schneider mit dem ­Nationalzirkus durchs Land. Eine übergrosse Perücke, Glitzerhosen aus den 70ern und die typische «Zürischnurre» sind ihre Markenzeichen. Regula Esposito (52), wie sie bürgerlich heisst, nimmt Alltagsthemen und dabei immer sich selbst auf die Schippe. Ihr Erfolgsrezept: «Ich würde nie jemanden denunzieren. Die Leute sollen sich in mir erkennen, dann können sie auch herzhaft lachen.»

Innerhalb einer Stunde hat sich Regula Esposito in Helga Schneider verwandelt.
Foto: PHILIPPE ROSSIER
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Das meiste, was sie parodiere, habe sie selbst erlebt. «Zum Beispiel, wenn ich eine halbe Stunde am Billettautomaten stehe, weil ich nicht weiss, wie ich mit dem Halbtaxabo und Streckenerweiterung in 72 Stunden retour an ein Billett komme.» Dann kämen die Leute und sagten: «Genau, das ist mir auch passiert.»

Pro Vorstellung zieht sie sich acht Mal um

Die Wechseljahre, altersbedingte Bobos, das digitale Zeitalter, all dies ist Material für ihre Komik. Ihr Künstlername sei vor 18 Jahren übrigens spontan entstanden. Er sei keinerlei Anspielung auf den deutschen ­Komiker Helge Schneider (62).

Bis sich das ehe­malige Mitglied der ­Frauenkabarettgruppe Acapickels in Helga Schneider verwandelt, dauert es eine Stunde. Pro Vorstellung zieht sie sich acht Mal um. Ein neuntes Mal, um wieder Regula zu sein. Die Komikerin, die mit den Acapickels mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet wurde, sagt: «Wir sind eins. Was mich bewegt, bewegt auch sie. Bei ihr habe ich zudem die Möglichkeit, Themen ad absurdum zu führen. Quasi aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, was extrem Spass macht.»

Zum Lachen war ihr selbst nicht immer zumute. Vor 18 Jahren heiratete sie den Schriftsteller Flurin Spescha (1958–2000). «Nach dreieinhalb ­Wochen ist er überraschend gestorben. In einem Monat hatte ich drei Zivilstände: ledig, verheiratet, verwitwet. Ich brauchte sehr lange, um über den Verlust hinwegzukommen.»

Sie interessiert sich für Fussball

Nun kann die Komikerin auch privat wieder strahlen. An einem Znacht bei ihrem guten Freund, Schauspieler Beat Schlatter, hat sie Fredy Bickel (52) kennengelernt, den Ex-YB- und FCZ- sowie heutigen Sportchef von Rapid Wien. Seit kurzem sind sie ein Paar. Liebe auf den ersten Blick? «Ich würde sagen, es war Inte­resse auf den ersten Blick, bei mir gings dann allerdings etwas schneller. Wir sind noch ein sehr junges Pärli.»

Es sei zwar nicht immer sehr einfach, alles unter einen Hut zu bringen. Er lebt in Wien, investiert so viel Herzblut in den Fussball wie sie ins Showbusiness. Ihre Affinität zum runden Leder? «Das Interesse ist gross, aber die Kenntnisse noch gering.»
Sie geniesse, dass sie beide durch ihre intensiven Jobs in der Öffentlichkeit sehr viel Verständnis für die Berufe des anderen hätten. «Wir wissen, was es heisst, die Zähne zusammenzubeissen, und wie ‹Kopf runter und durch› geht.»
Dies tun sie nun Hand in Hand – was genauso schön und prickelnd sei wie ein tosender Applaus.

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