Kaum Schlaf und ständige Kontrolle
So geht es dem krebskranken Peter Freiburghaus

Peter Freiburghaus spricht über seine «belastende» und «schmerzhafte» Hautkrankheit. Auch fünf weitere Prominente erzählen vom Verdrängen und Akzeptieren ihrer Krebserkrankung.
Publiziert: 16.12.2017 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:50 Uhr
Peter Freiburghaus: Der Komiker leidet an einer äusserst seltenen Form von Hautkrebs. Die Krankheit wurde beim gebürtigen Berner 2017 diagnostiziert.
Foto: STEFANO SCHROETER
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Anita Plozza

Peter Freiburghaus (70)

«Es ist eine schwere, bösartige, dazu belastende und schmerzhafte Hautkrankheit.» Der Schauspieler spricht von seiner besonderen, seltenen, aggressiven Art von Hautkrebs, von dem es in der Schweiz nur fünf Patienten gibt. «Es geht mir schon wieder viel besser. Natürlich ist die Krankheit nicht unbedenklich, aber ich bin unter ständiger Kontrolle und sehr zuversichtlich, dass eine Stabilität erreicht wird.» Natürlich sei die Situation nach wie vor sehr belastend: «Vor allem das permanente Jucken lässt mich oft nächtelang wach bleiben. Leider gibt es nur wenige Therapiemöglichkeiten.» 

Beatrice Tschanz (73)

Die Kommunikationsfachfrau erkrankte 1985 an Gebärmutterkrebs, behielt die Krankheit aber für sich. «Ich war gerade 40 und verdrängte den Krebs. Nur die engsten Familienmitglieder wussten davon. Ich glaube, dass es für mich das Beste war, die Krankheit nicht an mich heranzulassen. Die ganze Anspannung kam erst später, nach erfolgreicher Therapie wieder hoch. Das ist auch eine Frage der persönlichen Reife, damals war ich froh, einfach alles von mir wegschieben zu können. Jetzt, im reiferen Alter, würde ich vermutlich offener mit der Krankheit umgehen.»

Piero Esteriore (40)

Ende August begleitete der Basler Sänger seinen Bruder Gabriele (20) zum Arzt. Gabriele spürte einen Knoten im Hoden und wollte ihn untersuchen lassen. Aus Solidarität mit seinem kleinen Bruder machte auch Piero den Test. Und erhielt – wie Gabriele – die Schockdiagnose: Hodenkrebs! Es folgten wochenlange Untersuchungen in der Urologie der Basler Merian-Iselin-Klinik, der Onkologie und dem Tumorzentrum des Claraspitals. Piero musste den betroffenen Hoden entfernen lassen und gilt jetzt als geheilt. 

Robert Dill-Bundi (59)

Der Rad-Olympiasieger erhielt 1999 die Diagnose: bösartiger Hirntumor! Mehrere Operationen und Chemotherapien halfen nichts. Anfang 2007 gaben ihm die Ärzte noch zwei Monate zu leben. Dill-Bundi: «Ich wollte keine weitere Operation mehr. Ich glaubte, es sei vorbei mit mir.» Seine letzte Chance war eine neuartige Elektrotherapie mit Stromkasten und Elektrodioden am Kopf. «Ich war ein Versuchskaninchen, aber ich hatte keine Wahl.» Dank einer neuen Therapie schrumpfte der Tumor innerhalb von zweieinhalb Jahren von der Grösse eines Eis auf die eines Daumennagels. Schliesslich konnte er entfernt werden.

Isabella Schmid (47)

Vor sieben Jahren diagnostizierten die Ärzte bei der Schauspielerin Unterleibskrebs. «Am schlimmsten waren die Nachuntersuchungen. Ich dachte immer: Jetzt kommt das Todesurteil.» Die Schauspielerin glaubt, dass sie letztlich durch eine Atem- und Maltherapie gerettet wurde. Jetzt will sie anderen Patienten Mut machen, veranstaltet Lesungen. Trotz der niederschmetternden Diagnose stand sie damals für die RTL-Serie «Hinter Gittern» vor der Kamera. Sie vertrug die Chemotherapie schlecht, musste sich ständig übergeben. Die Haare fielen ihr aus, die Wimpern, die Augenbrauen. Sie trug Perücke oder Kopftuch. Ein Jahr dauerte die zermürbende Therapie, dann hatte sie den Krebs besiegt.

Hanery Amman (65)

Polo Hofers Rumpelstilz-Kollege erkrankte vor fünf Jahren an Lungenkrebs. Operativ wurden ihm damals Teile der rechten Lunge entfernt. Es folgten Chemotherapien und Bestrahlungen – er fühlte sich besser. Doch diesen Sommer meldete sich die Krankheit wieder. Wegen eines leichten Hustens und Schwächeanfällen ging er zum Arzt. Der Lungenkrebs ist wieder ausgebrochen. Die Prognosen stehen schlecht für den legendären «Alperose»-Komponist. Nun arbeitet er an einem musikalischen Herzenswunsch, den er sich und seinen Fans unbedingt noch erfüllen will.

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