«Es war Bendrits Vorschlag»
«Flitzer»-Regisseur schiebt Schuld an Behinderten-Spruch ab

Pro Infirmis kritisiert Bendrits Behinderten-Spruch im Film «Flitzer» harsch. Jetzt nimmt Regisseur Peter Luisi (42) Stellung.
Publiziert: 03.10.2017 um 17:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:45 Uhr
Bendrit im Film «Flitzer». Sein Spruch sorgt für viel Kritik.
Foto: Screenshot youtube
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Im Trailer zur Kino-Komödie «Flitzer» bezeichnet Darsteller und Facebook-Comedian Bendrit Bajra (21) eine Idee von Beat Schlatter als «geistig behindert». Für Susanne Stahel (49), Sprecherin von Pro Infirmis, ist das ein absolutes No-Go (BLICK berichtete). «So ein Begriff ist schlicht und einfach diskriminierend», sagt sie.

«Kognitiv beeinträchtigte Menschen – geistig behindert wird in der Fachsprache zunehmend nicht mehr verwendet – können genauso wie nicht beeinträchtigte Menschen gute oder schlechte Ideen haben.» Stahel erwartet, dass die Szene entweder abgeändert oder herausgenommen wird. «Es kann ja wohl nicht ihre Absicht sein, diskriminierende Stereotypen zu zementieren.»

Bendrit soll reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist

BLICK konfrontierte «Flitzer»-Regisseur Peter Luisi (42) mit den Vorwürfen der Behindertenorganisation. «Uns war bewusst, dass sich viele an diesem Ausdruck stören können. Nun ist es eingetroffen», sagt er. «Es gibt viele Begriffe, die im Prinzip nicht gehen, und die ich auch nicht gut finde. Aber wir wollten, dass Bendrit authentisch rüberkommt im Film. Er soll so reden, wie er eben redet. Da gehören auch solche Ausdrücke dazu. Man hört sie jeden Tag auf Pausenplätzen.» 

Der Spruch sei der Vorschlag von Bendrit gewesen. Er habe entschieden, es drin zu lassen, so Luisi weiter. Die Szene aus dem Film schneiden will der Regisseur nicht. «Ich erachte es nicht als die Aufgabe von uns Filmemachern, zu verhindern, dass auf Pausenplätzen weniger solche Ausdrücke verwendet werden», meint er. «Meine Aufgabe ist es vielmehr, die Realität zu widerspiegeln.» (klm/wyt)

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