«Das hat mir das Herz gebrochen»
Julian Thorner durfte nach Geburt nicht bei seiner Frau bleiben

SRF-Moderator Julian Thorner musste seine Frau und einen Sohn kurz nach der Geburt zurück lassen. Väter dürfen im Spital nur noch während der Entbindung dabei sein.
Publiziert: 28.03.2020 um 16:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2020 um 16:12 Uhr

SRF-Moderator Julian Thorner (32) ist zum ersten Mal Vater geworden. Von einer normalen Geburt kann aber nicht die Rede sein. Wegen der Corona-Krise sind die Spitäler überfüllt. Überall gilt Social Distancing – auch in den Spitälern. Die Regeln sind deshalb wesentlich strenger.

So durfte Thorner nicht länger als 24 Stunden bei seiner Frau bleiben. Im Gespräch mit Moderationskollegin Mona Vetsch (44) erzählt er, wie schwierig die letzten Tage waren. «Wenn es dann da ist, also dieses kleine Wesen ist auf der Welt, dann hast du alle Beschützerinstinkte hochgefahren und dann sagt dir nach 24 Stunden jemand: ‹So, Sie müssen das Spital jetzt verlassen.› Das hat mir das Herz gebrochen. Meine Frau und mein Kind allein zu lassen, das war hart», erzählt er.

Grosseltern dürfen Enkel nicht besuchen

Für das Paar sei es erstmals ein Schock gewesen, als sie erfahren hätten, dass Väter nur noch während der Geburt im Spital sein dürfen. «Dann haben wir uns aber beruhigt und relativ schnell versucht, das Ganze ins Positive zu drehen», berichtet der Thurgauer. Im Spital sei die Stimmung sehr aussergewöhnlich gewesen. «Es war unglaublich still in den Gängen der Geburtsstation. Diese Stille war beängstigend.»

Julian Thorner wurde  zum ersten Mal Vater.
Foto: Instagram
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Am schwierigsten für die frischgebackenen Eltern sei jedoch, dass die Grosseltern ihren Enkel noch nicht kennenlernen durften. «Zu ihrem aber auch zum Schutz unseres Sohnes konnten sie ihn noch nicht besuchen. Das ist für meine Frau und mich einer der schwierigsten Punkte.» Via Skype konnten sie ihn dann doch noch vorstellen. «Wir haben schon fast einen Livestream», verrät Thorner lachend.

Hebamme instruiert nur mit zwei Metern Abstand

Werdenden Eltern rät er: «Nehmt die Situation so an, wie sie ist und freut euch am Positiven, nämlich dem gesunden Kind, dass auf die Welt kommt.»

Inzwischen sind Mutter und Sohn gesund Zuhause. Ihre Hebamme komme noch zu ihnen, aber es sei wie im Spital. «Sie hat Handschuhe und Schutzmaske an, fasst uns und das Kind nicht an, sondern instruiert uns nur mit zwei Metern Abstand.» Alles, was nicht vor Ort gemacht werden müsse, werde virtuell erklärt, sagt Thorner. Er habe aber einen unglaublichen Respekt vor dem Pflegepersonal und den Hebammen: «Das ist unglaublich, was die im Moment leisten. Wirklich.» (bsn)

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