Christoph Wolfensberger (†75) litt an Krebs
Zürcher Starchirurg nahm sich das Leben

Er war der Star unter den Schweizer Schönheitschirurgen. Nun ist Christoph Wolfensberger tot. Der Zürcher setzte am Freitag seinem Leben ein Ende, nachdem er unheilbar an Krebs erkrankt war. Dies bestätigt ein Angehöriger der Familie.
Publiziert: 27.10.2015 um 09:07 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:35 Uhr
Von Flavia Schlittler und Tino Büschlen

Lange hatte Christoph Wolfensberger (†75) seine Krankheit verschwiegen. Auch Verwandte und Freunde wussten nicht, an welchem Krebs er litt. Der Zeit seines Lebens so dynamische Wolfensberger wollte kein Mitleid. Vergeblich hatte er versucht, vor seinem Tod noch seine Schönheitspraxis zu verkaufen.

Der Mediziner hatte sich einen grossen Abschied gewünscht. Für heute hatte er engste Weggefährten zum Abendessen eingeladen. Mit einem Fest wollte er Lebewohl sagen und am Mittwoch seine letzte Reise antreten. Dieser Wunsch blieb ihm verwehrt. Am vergangenen Freitag schwanden seine Lebenskräfte. Still und leise verabschiedete er sich.

«Ein Schönheitschirurg muss eitel sein»

Ob Faceliftings, Nasenkorrekturen oder Brustverschönerungen – Wolfensberger war Schönheitschirurg aus Leidenschaft. Seinen feinen Händen vertrauten Showgrössen aus dem In- und Ausland. Ihre Namen behielt er stets für sich. Er macht allerdings kein Geheimnis daraus, dass er sich auch selbst unters Messer gelegt hatte. «Ein Schönheitschirurg muss eitel sein, sonst wäre er nicht glaubhaft», sagte er.

War auch leidenschaftlicher Jazz-Trompeter: Chirurg Christoph Wolfensberger.
Foto: Philippe Rossier
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Wolfensberger war nicht nur im OP-Saal ein Künstler. Er war auch passionierter Jazzer. Bereits als Kind lernte er, Klavier zu spielen. Später hatte er immer die Trompete dabei. Bereit mitzuspielen, falls irgendwo eine Jazz-Formation auftrat.

Den wichtigsten Part in seinem Leben spielte aber seine Ehefrau, Muse und Geschäftspartnerin Petra. Er lernte das Mannequin während seines Studiums kennen, als er sich mit Modeln einen Zustupf verdiente. Über 40 Jahre waren sie ein Paar. 2009 sagte Christoph Wolfensberger in der «Weltwoche»: «Die einzige Sorge, die uns manchmal plagt, ist die Frage: Was geschieht, wenn einer von uns allein zurückbleibt?» Nun muss Petra Wolfensberger von ihrem Mann Abschied nehmen.

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