«Ich habe meinen Frieden gefunden»
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Brigitte Voss (64):«Ich habe meinen Frieden gefunden»

Brigitte Voss über den Tod von Steve Lee (1963–2010)
«Ich habe den Schmerz lange mit mir mitgetragen»

Am Samstag findet ein Konzert zu Ehren des 60. Geburtstags des verstorbenen Gotthard-Frontmanns Steve Lee statt. Mit dabei ist auch seine langjährige Partnerin und Verlobte, Brigitte Voss.
Publiziert: 01.12.2023 um 08:19 Uhr

Am 5. Oktober 2010 verstummte eine der grössten Stimmen der musikalischen Schweiz für immer: Steve Lee (†47) kam bei einem Unfall auf einer Töff-Tour im US-Bundesstaat Nevada ums Leben. Mit dabei: Seine damalige Verlobte Brigitte Voss (63), mit der der Gotthard-Frontmann bis zu seinem Tod siebeneinhalb Jahre durchs Leben gegangen war. Am Samstag wird Voss wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert: Dann besucht sie im Hallenstadion Zürich das Konzert zu Ehren von Steve Lees 60. Geburtstag vom vergangenen August. Er wird, eingespielt mit Videoaufnahmen aus dem Jahr 2005, mit seiner Band die legendärsten Hits zum Besten geben. Eine emotionale Angelegenheit, auch für seine letzte Liebe. 

«Lange wusste ich nicht, ob ich tatsächlich dorthin gehen will», erzählt die Miss Schweiz 1981 im Interview mit Blick. «Doch ein langjähriger Freund ermunterte mich dazu und will mir eine Stütze sein. Ich kann nicht einschätzen, wie ich reagieren werde.»

«Irgendwann werden wir wieder zusammen sein»

Nach dem Tod von Steve Lee gab Brigitte Voss zahlreiche Interviews und schrieb ein Buch über das Erlebte. «Die Medienpräsenz hat mir geholfen, mit der Situation umzugehen», sagt sie rückblickend. Auch in der Spiritualität fand die Frau Kraft. «Ich bekam die Nachricht, dass Steve da sein wird, wenn ich eines Tages gehe. Dass er noch immer bei mir ist und wir nur durch zwei verschiedene Welten getrennt sind, beruhigte mich sehr», sagt sie. «Irgendwann werden wir wieder zusammen sein.»

Brigitte Voss war die Verlobte von Steve Lee. 13 Jahre nach seinem Tod besucht sie ein Gotthard-Konzert zu Ehren seines 60. Geburtstags.
Foto: Linda Käsbohrer
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Trotzdem: Mit der Trauer beschäftigte sich Voss erst spät. «Ich habe den Schmerz lange mit mir mitgetragen. Erst vor drei Jahren konnte ich zum ersten Mal richtig weinen», erzählt sie. Durch den Schmerz, den ihr ein Mann damals zugefügt hat, wurden alte Wunden aufgerissen. «Ich konnte mich richtig ausheulen und zum ersten Mal mit der Trauer auseinandersetzen. Das tat unfassbar gut.» Sie sei kein Mensch, der Tränen zulasse. «Ich bin grundsätzlich sehr fröhlich. Aber es ist auch wichtig, sich mit anderen Emotionen zu beschäftigen.»

Sie hat Hochachtung vor Steve Lees Nachfolger

Heute lebt die ehemalige Partnerin von Steve Lee in den Bündner Bergen, einen neuen Mann an ihrer Seite gibt es nicht. «Ich habe viele schöne Freundschaften. Mein Leben ist vollkommen», sagt sie zufrieden. Seit der Corona-Pandemie ist sie zeitweise als Sekretärin in einem Büro beschäftigt, arbeite aber «voll und ganz in meiner Berufung als Medium und Heilerin.» 

Auf das Konzert vom Samstagabend schaut Voss gespannt, besonders die Leistung des neuen Gotthard-Frontmanns Nic Mäder (52) beeindruckt sie: «Am Anfang hatte ich etwas Mühe mit der Nachfolge. Heute habe ich aber grösste Achtung von dem, was er geleistet hat», sagt sie. «Nic hat das Erbe von Steve mit Bravour weitergeführt.»

«Gotthard – Steve Lee's 60th Anniversary Show» findet am Samstag um 20 Uhr im Hallenstadion Zürich statt. Wenige Tickets gibts noch bei Ticketcorner, Blick ist Medienpartner. 

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