Blinde Bernarda (25) aus Dietikon ZH verzaubert ganz Deutschland
«Nach 33 Operationen gab ich auf»

Seit ihrer Kindheit ist Bernarda (25) aus Dietikon ZH blind. Doch mit ihrer Hammerstimme begeistert sie ein Millionenpublikum. Folgt bald die grosse Karriere – wie bei Ray Charles (†73) oder Stevie Wonder (68)? Am Sonntag tritt sie in «The Voice of Germany» in den Battles an.
Publiziert: 17.11.2018 um 16:46 Uhr
Peter Padrutt

Sie öffnet uns die Augen: Egal, ob Bernarda Brunovic (25) aus Dietikon ZH am Sonntag in den Battles von «The Voice of Germany» (Sat.1, 20.15 Uhr) weiterkommt – sie hat schon gewonnen. Mit ihrer Hammerstimme, aber auch mit ihren erschütternden Freudentränen nach dem ersten Auftritt berührte die blinde junge Frau Millionen. Dabei sagt sie nachdenklich: «Nach 33 Operationen gab ich auf. Die Angst vor dem Spital wurde zu gross. Ich spürte, dass ich das Augenlicht nie mehr geschenkt bekommen werde», sagt sie.

Trotzdem sah sie nie schwarz im Leben. Schon als Kind lernte sie Ski fahren. Nach der Matura begann sie Theologie und Philosophie zu studieren. Die Liebe zur Weisheit fasziniert sie. «Privat brauche ich mehr Ordnung im Leben als andere, ich muss wissen, wo die Dinge stehen. Vieles läuft über das Gedächtnis», erklärt sie. Und sie sagt etwas Überraschendes: «Auch ich sehe die Welt, einfach anders als ihr Sehenden.» Von sich selber hat die attraktive Sängerin auch ein Bild, ihre Schwestern halfen ihr dabei: «Sie sagen, ich sei gross gewachsen, habe braune Haare und blaue Augen.»

Beim Daten braucht sie mehr Zeit

Im Moment ist sie Single. «Wenn ich jemand kennen lerne, brauche ich mehr Zeit als andere», erklärt sie. «Denn ich sehe einen Mann ja nicht. Respekt und Vertrauen haben Vorrang», erklärt sie.

Morgen steht Bernarda Brunovic aus Dietikon ZH bei «The Voice of Germany» wieder auf der Bühne.
Foto: Andre Kowalski
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Es sei wunderschön, wie die Voice-Community sie aufgenommen habe. «Egal, was jetzt weiter passiert, für mich ist es das Grösste, vor so einer tollen Jury singen zu dürfen. Und ich habe ja noch mein Studium als Standbein. Alles kommt gut.»

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