Batman-Darsteller Ben Affleck (43) über seinen neusten Action-Knaller
«Mein Kleinster darf den Film nicht sehen»

Im Interview erzählt Ben Affleck warum er Batman spielen wollte, wie er sich auf seine Rolle vorbereitet hat und ob es auch einen echten Superhelden in seinem Leben gibt.
Publiziert: 26.03.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 19:40 Uhr
Oscar-Gewinner Ben Affleck gehört zur A-Garde in Hollywood. Er hat einen Ehrendoktortitel und war unter anderen mit Jennifer Lopez und Gwyneth Paltrow liiert.
Foto: action press
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Dierk Sindermann

Ben Affleck (43) nahm die Rolle hauptsächlich wegen seiner drei Kinder an: Seine Töchter Violet (10) und Seraphina (7) und Sohn Samuel (4) sind Riesenfans von Batman. Doch sein Jüngster muss sich noch ein paar Jahre gedulden, bis er «Batman v Superman: Dawn of Justice» sehen darf. Daddy entschied, dass Sa­muel noch zu jung für die ­Action ist: «Ich will nicht, dass er Albträume bekommt.»

BLICK: War Samuel denn sehr traurig, als er es erfahren hat?

Ben Affleck: Nicht wirklich. Ich liess ihn den Trailer und ein paar Ausschnitte vom Film schauen. Seine Aufmerksamkeitsspanne beträgt ohnehin nur zwei Minuten. Ausserdem ist Batman persönlich zu seiner Geburtstagsparty erschienen. Besser gehts nicht.

Was hat Sie daran gereizt, Batman zu spielen?

Die Rolle ist eine Herausforderung. Mein Batman lebt in einer moralischen Grauzone. Er ist eher ein kaputter Typ, der das Loch in seiner Seele durch nächtliche Abenteuer zu füllen versucht. Er ist ein Kämpfer gegen das Verbrechen, aber auch ein unverbesserlicher Playboy, der ungesunde Entscheidungen trifft.

Sie haben Kratzer im Gesicht und an den Armen. Ist das von ­einer Rolle?

Nein. Ich habe mit meinen Kindern gespielt und bin auf einen Baum geklettert. Dabei haben mich ein paar Äste erwischt. Ich bin in Wirklichkeit halt nicht aus Stahl, aber ich werde es überleben.

Haben auch Sie eine ungesunde Seite im Leben?

Natürlich. Ich stehe auf fettiges Essen. Ich kann einem Burger einfach nur schwer widerstehen. Obwohl ich weiss, dass es auf lange Sicht nicht gut für mein Herz ist.

Gibt es eine Superkraft, die Sie gerne hätten?

Ehrlicherweise hätte ich gerne die von Superman – fliegen zu können. Welcher Mensch würde das nicht gerne? Das wäre cool.

In Superhelden-Filmen geht es immer um Gut gegen Böse …

… nicht nur im Film. Schauen Sie sich doch mal die Politik an. Mit Angst wird Wahlkampf gemacht, Bösewichte werden kreiert, die an allem Schuld haben sollen. Das erzeugt ein «Wir gegen die anderen»-Gefühl. Echt zum Fürchten.

Gibt es einen echten Superhelden in Ihrem Leben?

Für mich war das immer mein Opa. Leider ist er inzwischen verstorben. Er war immer meine Inspiration, ein Mensch, zu dem ich aufgesehen habe.

Wie haben Sie sich auf die Rolle als Batman vorbereitet?

Ich habe knallhart trainiert, um in Form zu kommen. Ich wollte ein muskulöser Batman sein. Und ich habe mir einen wichtigen Tipp von meinem Vorgänger Christian Bale geholt.

Der war?

Sicherzugehen, dass mein Batman-Kostüm einen Hosenstall hat. Weil man sich alles andere als wie ein Superheld fühlt, wenn man Hilfe braucht, um pinkeln zu können. Gut, dass er mir das gesagt hat.

Sie sind vor 20 Jahren mit «Good Will Hunting» berühmt geworden. Wie schwierig ist es, sich so lange in Hollywood oben zu halten?

Das klingt so, als wäre ich von heute auf morgen zum Superstar aufgestiegen. Ich habe vor «Good Will Hunting» schon 15 Jahre lang Filme gedreht, als Jugendlicher nebenher Pizzas ausgeliefert, um überleben zu können. Das vergisst du nie. Wichtig ist, dass man nicht anfängt, auf seinen Status zu achten. Man muss sich treu bleiben, gute Projekte suchen und keine grosse Erwartungshaltung haben. Man darf seinen Drive nicht verlieren.

Ruhm hat auch eine Kehrseite. Die Trennung von Ihrer Frau Jennifer Garner hat weltweit Schlagzeilen gemacht. Wie verstehen Sie sich?

Jen ist eine tolle Frau, und wir kommen gut miteinander aus. Sie ist eine wundervolle Mutter, und wir sind und bleiben die ­Eltern unserer drei Kinder. Ich war heute Morgen noch mit ihr und den Kids zusammen. Das ist meine Realität.

Sie stehen immer im Rampenlicht. Gewöhnt man sich daran?

Ich habe mir ein dickes Fell zugelegt. Grundsätzlich wiege ich die negativen Dinge mit den positiven ab. Und unterm Strich muss ich sagen, dass ich es in meinem Leben sehr, sehr gut habe. Ich habe drei wundervolle Kinder und die Möglichkeit, einen Beruf auszuüben, der mir alles gibt. Lamentieren bringt doch gar nichts. Man muss die Dinge mit Humor nehmen.

Wann haben Sie das letzte Mal gelacht?

Als mein Sohn den Auslieferungs-fahrer von Fedex für den «Joker» gehalten hat. Er wollte, dass ich dem Bösewicht Saures gebe.

Und?

Ich habe dem Mann ein paar Dollar bezahlt, damit er sich von mir mit Schatten-Kung-Fu in die Flucht schlagen liess.

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