«Auf und davon»-Auswanderer mit Startschwierigkeiten
«Wir waren am Boden zerstört»

In der zweiten «Auf und davon»-Folge haben die Schweizer Auswanderer so ihre Startschwierigkeiten. Arbeitsscheue Mitarbeiter, ein vollgemülltes Ladenlokal und Visumsprobleme machen den Anfang in der neuen Heimat alles andere als einfach.
Publiziert: 12.01.2017 um 20:05 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:38 Uhr
Franziska Pahle

Sie suchen ihr Glück in der Ferne – und landen hart auf dem Boden der Realität. Die «Auf und davon»-Auswanderer haben in der kommenden Folge mit allerlei Startschwierigkeiten in ihrer neuen Wahlheimat zu kämpfen.

Müll im Rohbau

Tobias Bayer (46) und sein Lebensgefährte Michael Paris (41) wollen auf Fuerteventura eine Bar eröffnen – und finden sich mitten in einem Rohbau wieder, in dem der Fussboden mit Müll bedeckt ist. «Wir haben damit gerechnet, dass es nicht so läuft wie in der Schweiz», erklärt Tobias Blick am Abend. «Aber wenn man es dann live erlebt, ist es doppelt so extrem.» 

Kein Visum für die Volks

Christian Volk (40) und seine Familie haben schon vor ihrer Auswanderung nach Kanada mit Schwierigkeiten zu kämpfen – ihr Visumsantrag wurde abgelehnt. «Wir hätten nie gedacht, dass das passiert», so Simone Volk (38) immer noch schockiert. Haus und Firma haben sie bereits verkauft, denn: «Nach dem Visum hat man nur ein halbes Jahr Zeit für die Einreise. In dieser kurzen Zeit hätten wir das alles nicht organisieren können.»

Tobias Bayer (l.) und Lebensgefährte Michael Paris (r.) wollen eine Bar auf der Insel Fuerteventura eröffnen ...
Foto: SRF
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Das Paar mit dem sechsjährigen Gion hat im Zürcher Weinland 20 Jahre lang ein Forstunternehmen geführt. Auch in Kanada wollen sie auf diesen Wirtschaftszweig setzen. «Die Ablehnung war ein Super-GAU. Wir waren am Boden zerstört.»

Ein arbeitsscheuer Hausmeister

Auf Bali wollen Romano Tschudi (50) und seine Ehefrau Patricia (56) ein Gästehaus eröffnen – und Romano muss sogleich mit seinem arbeitsscheuen Hausmeister Ketut Vorlieb nehmen. Schon am ersten Tag kam er zwei Stunden zu spät zur Arbeit. «Das hat mich schon überrascht.» Gelöst hat Romano Tschudi das Problem ganz pragmatisch, erklärt er Blick am Abend: «Nur die gearbeiteten Stunden werden bezahlt.»

Bei Patricia fliessen beim Abschied von ihren Arbeitskollegen Tränen. Diese haben ihr eine rührende Karte mit einem Gedicht geschrieben. «Die Karte hat in meinem Malatelier einen besonderen Platz bekommen.» Ein bisschen Schweizer Heimat muss schliesslich auch in der Ferne sein.

Die zweite Folge von «Auf und davon» läuft morgen, 13.1. auf SRF 1 um 21.00 Uhr.

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