Anja Zeidler erlebt Bodyshaming-Moment
«Als ich alleine war, schossen mir Tränen in die Augen»

Anja Zeidler kämpft auf ihrem Instagram-Profil gegen gängige Schönheitsideale. Dort enthüllt sie nun auch, dass auch sie manche Körperkritik hart trifft.
Publiziert: 15.06.2021 um 11:38 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2021 um 13:06 Uhr

Anja Zeidler (27) ist derzeit mit dem Aufbau ihrer eigenen Bikini-Marke beschäftigt. In diese turbulente Zeit fiel nun eine Bemerkung, die bei der Influencerin für Tränen sorgte, wie sie auf Instagram verrät. «Eigentlich bin ich ja im Reinen mit mir und Fragen nach dem perfekten Gewicht sind längst Geschichte», schreibt Zeidler da. «Aber heute hat es mal wieder jemand geschafft, mich bezüglich meiner Figur zu verletzen.»

Die Luzernerin habe sich mit einer anderen Mutter während einem Foto-Shooting über ihre Mami-Erfahrungen ausgetauscht. «Beim Fitting unserer Bikinis redeten wir über die weiblichen Figuren nach der Geburt», erinnert sich Zeidler. «Sie meinte, sie hätte noch immer eine grössere Oberweite. Ich hingegen sagte, dass die Natur ja so unterschiedlich sein kann und ich quasi zuschauen konnte, wie meine Brüste immer kleiner und hängender wurden, aber dass das okay ist.» Daraufhin habe ihr die andere Frau allerdings gesagt, dass sie bei Zeidlers letzten Fotos «schockiert» gewesen sei, wie dünn sie geworden sei.

«Es kamen Erinnerungen hoch»

«Ich liess mir irgendwie nichts anmerken – obwohl ich gleich hätte was sagen sollen – aber erst später, als ich wieder alleine war, schossen mir Tränen in die Augen», schreibt sie. «Denn es kamen Erinnerungen hoch. Erinnerungen an diesen Kampf, den ich früher mit mir hatte.»

Anja Zeidler musste wegen eines Kommentares zu ihren Instagram-Bildern Tränen vergiessen.
Foto: Instagram
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Ihre Fitting-Partnerin habe die Bemerkung nicht böse gemeint. Doch Zeidler vergleicht den Satz damit, dass jemand ihr sagen würde, dass man schockiert sei, wie dick sie geworden sei: «Bodyshaming ist Bodyshaming.» Zwar habe sie in letzter Zeit tatsächlich abgenommen, aber das sei «einfach passiert vor lauter Tun». Deshalb habe sie auch kurz überlegt, ob sie die Fotos tatsächlich posten soll: «Aber dann erinnerte ich mich sofort daran, dass ich so bin, wie ich bin. Und dass ich keinesfalls meinen Körper retuschieren oder ein Bild nicht zeigen würde, weil meine Figur ‹nicht optimal› aussieht.»

Fans sollen aufpassen

Ihren Post rundet Zeidler mit einer Bitte an ihre Fans ab: «Passt auf – auch wenn ihr es nicht böse meint – was für Bemerkungen ihr bei wem macht. Denn man kann nie wissen, was diese Person für eine Vergangenheit hat und wie sie zu sich selbst steht.»

Anja Zeidler war lange als Fitness-Model tätig. Nach Anabolika-Missbrauch und einem psychischen Zusammenbruch kehrte sie der Fitness-Welt den Rücken und krempelte ihr Leben um. Heute will sie als Influencerin ein Zeichen gegen den Schönheitswahn auf den sozialen Medien setzen und teilt ihre Erfahrungen auch in ihrem Buch «Sie glücklich, nicht perfekt». (klm)

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