Anatole Taubman (44) ist der heimliche Star im Nazi-Drama «Luis Trenker»
Endlich darf er einen Guten spielen

Für einmal ist er nicht der Bösewicht. Im Historien-Drama «Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit» spielt Anatole Taubman einen jüdischen Hollywood-Produzenten.
Publiziert: 14.02.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:13 Uhr
Von Dominik Hug

Im Kino-Knaller «96 Hours» gab er 2007 einen albanischen Fiesling, im Bond-Film «Ein Quantum Trost» spielte er 2008 den Bösewicht Elvis: Anatole Taubman verkörpert oft dunkle Gestalten. Doch jetzt darf der Schweizer endlich einen Guten spielen. Im Drama «Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit» ist er als jüdischer Hollywood-Produzent Paul Kohner zu sehen.

Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Luis Trenker (1892–1990), Südtiroler Bergsteiger-Legende, Regisseur und Nazi-Opportunist, reist im Sommer 1948 zu den Filmfestspielen nach Venedig. Dort will er Paul Kohner (1902–1988) die Tagebücher von Hitlers Geliebter Eva Braun (1912–1945) zur Verfilmung anbieten.

Kohner gehört zu den Grossen Hollywoods, er vertritt Stars wie Marlene Dietrich (1901–1992) und Greta Garbo (1905–1990). Ver­wegen legt er sich mit Trenker (gespielt von Tobias Moretti, 55) an.

Bergsteiger Luis Trenker war ein Nazi-Opportunist.
Foto: Eric Bach/Your Photo Today
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Es sei für ihn persönlich sehr wichtig, Teil dieses historischen Films zu sein, sagt Taubman. Seine Grosseltern starben im Holocaust, sein Vater floh 1938 vor den Nazis nach England. «Dieses finstere Kapitel der Geschichte kann nicht genug beleuchtet werden.»

Nebst seinem privaten Interesse am Film sei es für ihn aber auch eine schöne Abwechslung, «dass ich mich mit zunehmendem Alter mehr und mehr von meiner guten Seite im TV zeigen darf», so Taubman lächelnd. «Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit» wird im Sommer von ARD und ORF ausgestrahlt.

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