Unter tosendem Applaus ging die Arosa Humorschaufel gestern an Matthias Hüppi (64), Präsident des FC St. Gallen. Die Jury zeichnete ihn für seinen Mut aus, mit dem er im letzten Mai am Cupfinal aufgebrachte Fans beruhigte und so im Berner Wankdorf-Stadion eine Gewalteskalation verhinderte. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass es manchen Präsidenten gibt, der sich selbst in Gefahr bringen und vor einen tobenden Mob stellen würde, um deeskalierend einzuwirken. Matthias hat nicht nur Humor, er hat auch Zivilcourage», erklärt Frank Baumann (65), Direktor des Arosa Humorfestivals.
Der Geehrte war perplex, als er auf die Bühne gerufen wurde. «Ich bin total überrascht», sagte Hüppi. «Es ist eine grosse Freude, eine so wichtige Auszeichnung entgegennehmen zu dürfen.» Zwar habe seine Aktion in Bern wenig mit Humor zu tun, doch er freue sich, dass die Signale, die er damit gesendet habe, positiv aufgenommen wurden.
Die Arosa Humorschaufel gilt als wichtigster Kleinkunstpreis des Landes. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem alt Bundespräsidentin Doris Leuthard (58), Nati-Trainer Murat Yakin (48) oder Touristikunternehmer Samih Sawiris (65).
Die 31. Ausgabe des Humorfestivals läuft noch bis zum 18. Dezember. Auftreten werden unter anderem Comedy-Stars wie Lisa Eckhart (30) oder Ingo Appelt (55). «Das Arosa Humorfestival vereint beste Bergluft mit Unterhaltung und Gastfreundschaft vom Feinsten», schwärmt Unternehmerin Pascale Bruderer (45), «eine traumhaft schöne Art, den Winter einzuläuten.»