Sängerin Jaël kehrt nach Babypause auf die Bühne zurück
«Die wilden Zeiten sind vorbei»

Am 7. Juli tritt Jaël Malli (38) am Jazzfestival in Montreux auf. «Das ist ein Ritterschlag für jede Schweizer Musikerin», schwärmt die Sängerin. Daneben hat sich ihr Leben durch die Geburt ihres Sohnes Eliah Lorin an Silvester 2017 massiv verändert, mit Konsequenzen auch für ihre künstlerische Karriere. BLICK hat die schöne Bernerin im Museum für Kommunikation getroffen.
Publiziert: 24.05.2018 um 23:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:10 Uhr
Jean-Claude Galli

Früher fanden Interviews mit Jaël Malli (38) am späteren Nachmittag statt. Doch seit Silvester 2017 haben sich Leben und Tagesablauf der Berner Sängerin tiefgreifend verändert. Anfang Januar postete sie auf Facebook ein Bild ihrer Hand, die vorsichtig zwei Babyfüsschen berührt. «Seit dem 31.12. bin ich glückliche Mama von meinem träumerischen Söhnchen Eliah Lorin. Wir sind beide wohlauf und sehr verliebt ineinander», schrieb sie dazu.

Der aktuelle Interviewtermin für BLICK ist auf 9 Uhr morgens in einem Café angesetzt – zwischen zwei Stillpausen. «Tatsächlich habe ich seit geraumer Zeit nicht mehr durchgeschlafen», erzählt sie. Und in der ersten Zeit nach der Entbindung sei es ihr körperlich und psychisch nicht wirklich gut gegangen. «Ich wäre nicht vorzeigbar gewesen», scherzt sie. Aber nun sei alles wieder im grünen Bereich. «Oder zumindest hellorange.»

Grundbedürfnisse des Sohnes bestimmen den Tagesablauf

Doch so schlimm ist das Aufstehen in der Dämmerung gar nicht. «Alles wirkt unberührt und frisch.» Der Rhythmus wird jetzt von den Grundbedürfnissen ihres Sohnes bestimmt. «Es gibt kein Nachtleben mehr, die wilden Zeiten sind vorbei. Ich stille noch, und Eliah ist ein absoluter Gourmet. Mit abgepumpter Milch musst du ihm gar nicht kommen. Dementsprechend liege ich ab 19 Uhr mit ihm im Bett, und er schläft dann ein. Ich bin um 20 Uhr auch schon k.o. und bleibe meistens ebenfalls liegen.»

Jaël Malli im Café Pavillon des Museums für Kommunikation in Bern beim Interviewtermin.
Foto: Peter Gerber
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Bezüglich ihrer Karriere musste sie Kompromisse machen. Eigentlich hätte sie schon im April ins Studio gewollt und stellte sich bereits vor, wie Eliah nebenan in einem Bettchen schlafen würde. «Er ist jedoch ein Kind, das nicht gerne abgelegt wird und schnell zu weinen beginnt. So mussten wir die Studioarbeiten halt verschieben.»

Am 7. Juli wird für Jaël in Montreux ein Traum wahr

Unverrückbar ist jedoch ein Termin, den die Sängerin als Meilenstein ihrer Karriere bezeichnet. Am 7. Juli tritt sie am Jazzfestival Montreux auf, begleitet vom litauischen Kammerorchester Klaipėda. «Ich konnte es selber erst glauben, als ich das Datum offiziell bekannt geben durfte. Das ist wirklich ein Ritterschlag für jede Schweizer Künstlerin.»

Kommt dazu, dass heuer ihr 20-Jahr-Bühnenjubiläum ist. 1998 hat ihre Karriere mit der Band Lunik begonnen, seit ffünf Jahren ist sie solo unterwegs. Das Söhnchen wird in Montreux voraussichtlich dabei sein. «Ich bin froh, dass wir den zweiten Teil des Abends ab 21 Uhr bestreiten dürfen. Ich bringe Eliah zwischen 20 und 21 Uhr im Backstage-Bereich zu Bett. Ich hoffe wirklich, ich muss ihn nicht noch auf der Bühne stillen, das gäbe sonst eine tolle Schlagzeile. Und natürlich wäre es auch nicht ideal, wenn er aufwacht und schreit ...»

Bei allen Umstellungen im Alltag möchte Jaël allerdings festhalten: «Ich und mein Mann Roger sind zum perfekten Zeitpunkt Eltern geworden. Das Kind hat jetzt absoluten Vorrang, wir kommen dann später wieder zum Zug.»

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