Harry und William stehen nicht nebeneinander
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Bei Trauermarsch:Harry und William stehen nicht nebeneinander

Queen lässt Prinzen Harry und William beim Trauermarsch nicht nebeneinander stehen
Diese 30 Trauergäste nehmen Abschied von Prinz Philip (†99)

Die Queen lässt die streitbaren Brüder Harry und William beim Begräbnis ihres Grossvaters am Samstag nicht nebeneinander gehen. Unter den 30 Gästen sind auch Prinzen aus Deutschland und eine enge Freundin des Verstorbenen. Erste Bilder zeigen Proben für die Trauerfeier.
Publiziert: 16.04.2021 um 01:29 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2021 um 08:48 Uhr

Als würde Prinz Harry (36) deutlich gemacht, dass er nicht mehr Teil der Royals ist: Auf Geheiss der Queen (94) haben Harry und sein Bruder William (39) beim Begräbnis von Prinz Philip (†99) getrennt hinter dem Sarg ihres Grossvaters zu gehen. Die streitbaren Brüder, so melden dies britische Medien, werden beim Trauermarsch am Samstag auf Wunsch von Königin Elizabeth II. nicht Schulter an Schulter nebeneinander stehen.

Die Enkel der Monarchin werden demnach durch ihren Cousin Peter Philips (43), den Sohn von Prinzessin Anne (70), getrennt. Der Cousin gilt als Freund von beiden. Zwölf Fuss – rund 3,7 Meter – sind die Gebrüder laut Palastprotokoll damit voneinander entfernt. Womit die Queen auch gleich klarstellt, dass die Beerdigung ihres Mannes nicht zur Schlichtung des bestehenden Familienzwists hinhalten soll. Es wird der letzte grosse Auftritt des Herzogs von Edinburgh sein.

Buckingham Palace hat am Donnerstag zudem die Liste der Personen veröffentlicht, die an der Beisetzung des Herzogs in Windsor teilnehmen. Die engste Familie Philips – die Königin, Prinzessin Anne und die Prinzen Charles, Andrew und Edward – führt die Liste der Trauernden an.

Die Queen muss am Samstag Abschied nehmen von ihrem Mann, der während 73 Jahren an ihrer Seite stand.
Foto: AFP
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Prinz Philips deutsche Verwandte

Alle Enkelkinder des Herzogs und ihre Ehepartner werden am Samstag ebenfalls anwesend sein – darunter William und Harry sowie die Prinzessinnen Eugenie (31) und Beatrice (32). Die grosse Abwesende ist Harry-Gemahlin Meghan (39), Herzogin von Sussex. Offiziell wird ihr Fehlen mit der Schwangerschaft im achten Monat begründet. Eine Anreise aus Kalifornien sei undenkbar. Hinter vorgehaltener Hand weiss man im Königreich: Die kontroverse Royal-Rebellin würde im Rampenlicht stehen, das Philip gehört. Ebenfalls nicht eingeladen: Sarah Ferguson (61), die von Prinz Andrew geschiedene Herzogin von York.

Unter den Gästen sind zudem drei von Philips deutschen Verwandten: Bernhard, Erbprinz von Baden (50); Donatus, Prinz und Landgraf von Hessen (54); und Prinz Philipp von Hohenlohe-Langenburg (51).

Britische Medien werten dies als Beweis, wie eng sich Prinz Philip dieser Verwandtschaft verbunden fühlte. Philip war 1921 als Prinz von Griechenland und Dänemark und Mitglied des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg geboren worden. Seine vier älteren Schwestern heirateten allesamt deutsche Adelige. Die Schwestern waren 1947 nicht zur Hochzeit Philips mit Elizabeth eingeladen worden. Wegen des Zweiten Weltkriegs wurden seine Verbindungen nach Deutschland in Grossbritannien lange Zeit heruntergespielt.

Queen sitzt allein

Inklusive der Queen besteht die Trauergemeinde aus 30 Gästen. Statt den Gästen selbst soll wegen der Corona-Ansteckungsgefahr nur ein kleiner Chor aus vier Personen bei der Zeremonie singen. Die Queen wird, wie alle, eine Gesichtsmaske tragen. Eine Hofdame begleitet sie im Bentley zum Trauermarsch. Im Chorraum der St. George's Kapelle auf Schloss Windsor, wo die Abdankung stattfindet, wird die Queen jedoch allein sitzen.

Zudem tragen die Männer keine militärischen Uniformen, sondern einen sogenannten Morning Coat oder Cutaway, das Gegenstück zum Frack. Der ist eigentlich nur für abendliche Anlässe vorgesehen. Dieser Dresscode soll vermeiden, dass Prinz Harry als einziges männliches Mitglied der engsten Familie keine Uniform trägt. Das darf er laut Protokoll nicht mehr, seit er alle militärischen Titel mit dem Rückzug aus dem Königshaus ablegen musste.

Die Dresscode-Entscheidung wird derzeit in Grossbritannien heiss diskutiert. Schliesslich war einer der letzten Wünsche von Prinz Philip, eine Militär-Beerdigung zu bekommen. Nun darf keiner der Teilnehmer in Uniform erscheinen. Royal-Experten glauben allerdings auch, dass Philip Verständnis für den kontroversen Schritt der Queen gehabt haben dürfte.

Unter den Geladenen ist auch die Gräfin Mountbatten von Burma, Penelope Knatchbull (67), früher als Lady Romsey und später als Lady Brabourne bekannt. «Penny» war Philips Kutschenfahrerin und eine seiner engsten Freundinnen.

Wie Prinz Philip seine Beerdigung mit militärischer Präzision plante

Den Leichenwagen, der den verstorbenen Herzog zu seiner letzten Ruhestätte fährt, hatte Philip gleich selber entworfen: 18 Jahre dauerte der Umbau der Sonderanfertigung des Land Rover Defender. In militärischem Grün trage der Land Rover auch die «Handschrift eines Soldaten», schreibt der «Telegraph».

Überhaupt, so die Zeitung, werde Philips Beerdigung «mit militärischer Präzision geplant». Auch seine Militärorden sollen auf dem Beerdigungsaltar ausgestellt werden und Royal Marines senken den Sarg schliesslich in die Gruft, nach einer Zeremonie, die 18 Jahre lang auch vom Verstorbenen selber vorbereitet worden war. (kes)

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