Die Queen macht Briten Mut in der Coronakrise
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Queen in Corona-Quarantäne:Die Queen macht Briten Mut in der Coronakrise

Ausserordentliche Rede aus der Selbstisolation
Die Queen macht Briten Mut in der Coronakrise

Queen Elisabeth II. hat sich am Sonntag in einer TV-Ansprache an die Briten gewandt. In 68 Jahren Regentschaft tat die Monarchin dies unabhängig von ihrer Weihnachtsrede erst vier Mal.
Publiziert: 05.04.2020 um 11:44 Uhr
|
Aktualisiert: 06.04.2020 um 08:01 Uhr

Eigentlich hören die Briten von ihrer Königin immer zu Weihnachten. Dann hält Queen Elisabeth II. (93) ihre traditionelle Ansprache. Doch auch an diesem Sonntag ist die Monarchin in den meisten Haushalten in England auf dem Bildschirm erschienen.

Um 21 Uhr Schweizer Zeit hat die Queen die Briten in einer historischen Rede zum Durchhalten in der Coronavirus-Pandemie aufgerufen – und ihnen Mut zugesprochen. «Wir bekämpfen diese Krankheit gemeinsam», sagte die 93 Jahre alte Monarchin in der mit Spannung erwarteten TV-Ansprache. «Wenn wir vereint und entschlossen bleiben, werden wir sie überwinden», so die Queen.

Tod von Queen Mum und Diana, Golfkrieg

Abgesehen von den traditionellen Weihnachtsansprachen ist es erst die vierte solche Rede des seit 1952 amtierenden britischen Staatsoberhaupts. Zuvor hatte sich Elizabeth II. 2002 beim Tod ihrer Mutter, Queen Mum, sowie vor der Beisetzung Prinzessin Dianas 1997 und während des Golfkriegs 1991 an die Briten gewandt.

Königin Elizabeth II. bei ihrer historischen TV-Ansprache vom Sonntag.
Foto: Keystone/AP
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Der Auftritt vom Sonntag war nüchtern. Die Königin trug ein grünes Kleid mit schlichter Perlenkette und eine passende Brosche. Anders als bei ihren Weihnachtsansprachen waren keine Bilder auf dem Tisch neben ihr aufgestellt, nur eine Porzellanschale mit roten Blumen war zu sehen.

«Ich richte mich an Sie in einer Zeit, die, wie ich weiss, zunehmend herausfordernd ist», sagte die Queen. «Eine Zeit der Unterbrechung des Lebens in unserem Land; eine Störung, die Manche in Trauer gestürzt hat, für Viele finanzielle Schwierigkeiten und für uns alle enorme Veränderungen in unserem täglichen Leben bedeutet.»

Die Queen erinnerte an ihr erste Radioansprache im Jahr 1940. Als 14-Jährige richtete sie damals zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Margaret eine Radiobotschaft an Kinder, die wegen deutscher Luftangriffe von den Städten aufs Land gebracht wurden. Auch damals seien Familien voneinander getrennt worden, so die Königin. «Heute wie damals wissen wir im tiefsten Innern, dass es das Richtige ist», sagte sie. «Aber es werden wieder bessere Tage kommen, wir werden mit unseren Freunden vereint sein, wir werden mit unseren Familien vereint sein. Wir werden uns wiedersehen.»

Bezug zu legendärer Rede von König George VI.

Laut den britischen Medien erinnert die Rede der Queen an die ihres Vaters George VI. (†56), der sich zu Beginn des zweiten Weltkrieges 1939 an sein Volk wandte. Der König warnte zwar vor «dunklen Zeiten», doch versicherte, dass der «britische Geist» sie durch die Krise führen würde.

Dass sich die Queen jetzt an ihr Volk wendet, zeigt den Ernst der Lage. Es ist erst das fünfte Mal in ihrer 68 Jahre langen Regentschaft, dass das Royal-Oberhaupt diesen Schritt machen muss. Während ihrer Ansprache an Weihnachten ein ganzes TV-Team beiwohnt, sei dieses Mal nur ein einzelner Kameramann in Schutzbekleidung im Raum gewesen.

Eigentlich wäre die Rede auf Ostern geplant gewesen. Doch die Queen wollte sie aus aktuellem Anlass schon eine Woche früher halten. England ist fest im Griff des Coronavirus, alleine in den letzten 24 Stunden forderte die Covid-19-Erkrankung 708 Todesopfer. Darunter auch ein fünfjähriges Kleinkind. (klm/SDA)

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

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