«Rotstift»-Legende Jürg Randegger & Susanne nach 50 Jahren Ehe
Cabaret haben sie nur vor dem Badezimmerspiegel

Die Randeggers sprechen über Vertrauen, Respekt, Eifersucht und Zärtlichkeit im Alter.
Publiziert: 23.04.2014 um 18:29 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:06 Uhr
Das ist das erste Geschenk, das Jürg seiner Susanne je gemacht hatte. Gemeinsam schlittelten sie in den Hafen der Ehe.
Foto: Philippe Rossier
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Von Dana Gablinger

Sie halten ihr Jawort! Kabarettist Jürg Randegger (79, «Cabaret Rotstift») und Ehefrau Susanne (76) dinierten zur goldenen Hochzeit im engsten Familienkreis im ­Restaurant Goethe-Stübli in ­Zürich. An jenem Ort, wo sie im April 1964 ihr Hochzeits-Mittagessen genossen.

«Susanne ist die beste Frau, die man sich wünschen kann», schwärmt Jürg Randegger. «Er bringt mich bis heute noch regelmässig zum Lachen», sagt seine Ehefrau. Streit kennen die beiden nicht. «Meinungsverschiedenheiten gehören wohl dazu, aber wir hätten einander in fünfzig Jahren nie einen Schlötterli angehängt», so der Kabarettist.

Jürs ist ein wenig eitel

Cabaret haben die beiden nur, wenn der ehemalige «Samschtig-Jass»-Moderator jeweils morgens länger im Bad hat als sie. «Dann muss ich ihm Dampf machen und ihn aus dem Badezimmer scheuchen», sagt Susanne schmunzelnd. Er sei eben ein wenig eitel. «Dafür duftet er immer sehr gut.»

Beide legen bis heute viel Wert auf eine gepflegte Erscheinung. Auch sonst teilen sie viele Hobbys. Sei es wandern, mit ihren Kindern Eva (48) und Hans (45) Zeit verbringen oder die morgendliche Frühgymnastik zu Hause.

Doch nicht immer herrschte eitel Sonnenschein im Hause Randegger. Während seiner Karriere als Kabarettist und Moderator musste Susanne ihren Jürg mit vielen weiblichen Fans teilen. «Manchmal war ich schüüli eifersüchtig», gesteht die Gattin. Besonders wenn die Damen sich ständig mit ihm fotografieren lassen wollten. Aber das gegenseitige Vertrauen und der Respekt seien stets grösser gewesen als die Angst vor einem Seitensprung. «Ich hätte meine Susanne nie hintergehen können», sagt Jürg Randegger. «Zu sehr hätte ich Angst gehabt, sie zu verlieren.»

Eine Portion Glück war dabei

Kennengelernt haben sich die beiden bei einem Lehrer­ausflug des Zürcher Schulhauses In der Ey. «Er klopfte einen Spruch nach dem andern, um auf sich aufmerksam zu machen», erinnert sich Susanne.

Das ist ihm offenbar gelungen. Denn seit diesem Ausflug sind die beiden unzertrennlich. «Wir sind glücklich und dankbar, dass wir es geschafft haben, unsere Ehe aufrechtzuerhalten», sagt Susanne. In der heutigen Zeit sei das nicht selbstverständlich. «Viele Paare geben zu früh auf, wählen den Weg des geringsten Widerstands», sagt Susanne. Das Ehepaar Randegger gesteht aber auch, dass es eine grosse Portion Glück hatte, das passende Gegenüber zu finden.

Im Alter ändere sich die Liebe aber. «Früher ging es noch leidenschaftlicher zu und her. Heute sind Zärtlichkeit und Zuneigung viel wichtiger als früher», sagt Susanne. «Und das bleibt noch für die nächsten fünfzig Jahre so», sagt Randegger und zwinkert seiner Frau zu.

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