Popstar wehrt sich nach jahrelangem Streit
Jetzt will Britney Spears ihren Vater verklagen

Popstar Britney Spears hat vor Gericht einen Sieg errungen und jetzt ihren eigenen Anwalt. Spears will ihren Vater als Vormund loswerden und wegen Missbrauchs anklagen.
Publiziert: 15.07.2021 um 02:02 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2021 um 08:14 Uhr

Wieder war Britney Spears (39) per Telefon ins Gericht in Los Angeles zugeschaltet. Und wieder flehte sie darum, dass ihr Vater James Spears (69) endlich als Vormund abgesetzt wird. Und der Popstar erhob schwere Vorwürfe gegen ihren Vater und andere, die an der Vormundschaft beteiligt sind. Sie werde bedroht, sagte sie am Mittwoch mit bebender Stimme: «Es darf überhaupt keine Drohungen gegen mich geben, niemals», forderte Britney. «Das ist verdammte Grausamkeit», sagte sie, wobei sie das F-Wort wählte. «Wenn das kein Missbrauch ist, weiss ich nicht, was es ist», erzürnte sich Spears weiter. «Ich dachte, sie wollten mich umbringen.»

Britney zählte einige der schrecklichen Dinge auf, die ihr unter der Vormundschaft angetan würden. Sie dürfe keinen Kaffee trinken und man nehme ihr die Vitamine und selbst den Autoschlüssel weg, nachdem sie eine Busse erhalten habe. Doch nur mit dem Ende der Vormundschaft durch ihren Vater über ihr Vermögen scheint Britney nicht zufrieden: Sie verlangt, dass wegen «Vormundschaftsmissbrauchs» gegen ihren Vater ermittelt wird.

Die Richterin kam Britney bei einem ersten Wunsch entgegen: Sie darf ihren eigenen Anwalt bestimmen. Ihr langjähriger, vom Gericht ernannter Pflichtverteidiger Sam Ingham, wird von Promi-Anwalt Mathew Rosengart ersetzt. Rosengart arbeitete zuvor mit Klienten wie Sean Penn (60) und Steven Spielberg (74)

Vormundschaftsdrama um den Popstar Britney Spears.
Foto: imago stock
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Britney: «Darf keine eigenen Entscheidungen treffen»

Und Anwalt Rosengart setzte sich gleich in Szene: Im Gerichtssaal sagte er, wenn Jamie seine Tochter liebe, «würde er heute zurücktreten». Denn die Vormundschaft verbietet Britney nicht nur Zugriff auf ihr eigenes Vermögen. Sie muss auch eine Verhütungsspirale tragen und darf diese nicht entfernen. Vor Gericht machte Britney ihre Wut darüber deutlich, dass sie weder heiraten noch Kinder haben darf.

Als erstes Amtsgeschäft will Rosengart gleich beantragen, dass die Vormundschaft von Vater Jamie über seine Tochter aufgehoben werde. Bereits bei einer ersten Anhörung vor drei Wochen hatte die Popsängerin ein Ende der Vormundschaft über ihre Person und ihre Finanzen gefordert. Sie fühle sich von ihrer Familie und von Managern ausgenutzt. Sie werde von allen kontrolliert und könne selbst nicht über ihr Leben bestimmen.

#FreeBritney

Nachdem die Sängerin wegen beruflicher und privater Probleme psychisch zusammengebrochen war, hatte ein Gericht 2008 entschieden, ihrem Vater die Vormundschaft zu übertragen. Seither verwaltete er das Vermögen und andere Anliegen seiner berühmten Tochter. Später wurden zusätzlich ein Finanztreuhänder und die Sozialfürsorgerin Jodi Montgomery als Co-Vormund bestellt.

Viele Prominente und Fans bekunden unter dem Hashtag #FreeBritney ihre Unterstützung für die Sängerin. Hunderte Fans gingen am Mittwoch in Los Angeles, Washington und anderen Städten auf die Strasse und forderten mit Sprechchören und auf Plakaten Freiheit für Spears. (kes/SDA)

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