Mehrmals kommt es auf der Bühne zu wüsten Szenen
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Gewalt am Openair Frauenfeld:Mehrmals kommt es auf der Bühne zu wüsten Szenen

Mehrfache Eskalation während Festival
So reagiert das Openair Frauenfeld auf Brutalo-Securitys

Mehrere Fans stürmten dieses Jahr die Bühnen des Openair Frauenfeld. Die Sicherheitsleute reagierten grob darauf. In den sozialen Netzwerken verbreiteten sich die entsprechenden Videos. Nun nimmt das Festival Stellung.
Publiziert: 12.07.2022 um 01:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2022 um 08:25 Uhr
Sarina Bosshard und Berit-Silja Gründlers

180’000 Fans über vier Tage verteilt feierten vergangene Woche nach einer dreijährigen Pause wieder am Openair Frauenfeld. Doch nebst den Auftritten der Stars wurde auch das Sicherheitskonzept des Festivals zum Thema. Denn einige Fans wollten ihren Idolen so nahe sein, dass sie sogar auf die Bühne kletterten. Das Sicherheitspersonal der jeweiligen Künstler reagierte darauf brutal, wie Videos auf Tiktok zeigen.

So wurde das Konzert von Lil Baby (27) überraschend von einem Fan gecrasht. Die Securitys handelten dabei rabiat: Der ungebetene Gast wurde brutal von der Bühne geschubst. Auch während der Performance von Playboy Carti (25) schaffte es ein Besucher auf die Bühne. Die Sicherheitsleute gingen ihn so grob an, dass ihm der Rapper sogar zur Hilfe eilte.

Rapper Roddy Ricch (23) hingegen platzte bei seinem Auftritt selbst der Kragen. Ein Tiktok-Video zeigt, wie ein Fan bei seinem Auftritt die Bühne stürmt und sofort von den Securitys zu Boden gerissen wird. Der Amerikaner geht auf den Fan los und tritt mehrfach nach ihm, bis er von den Sicherheitskräften von der Bühne gezogen wird.

Am Openair Frauenfeld kam es mehrfach, wie hier beim Auftritt von Roddy Ricch (hinten M.), zu Gewalt.
Foto: Tiktok
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Security erledigte ihre Aufgabe

Festival-Pressesprecher Joachim Bodmer erklärte bereits am Freitag, dass es im konkreten Fall nie ein Sicherheitsproblem gegeben habe und niemand ernsthaft verletzt wurde. Erneut auf die Thematik angesprochen, betont er im Interview mit Blick: «Der Veranstalter verurteilt in jedem Fall die Anwendung von Gewalt.» In diesem Fall gehe die Gewalt vom Gast aus, der unerlaubterweise eine Schranke übersteige und für den Künstler eine Gefahr darstellt. Es sei die Aufgabe der Security, diese Gefahr zu bannen und den Betrieb der Show zu gewährleisten.

Sicherheitsleute müssten mit dem Schlimmsten rechnen

«Es gilt grundsätzlich: Das Übersteigen der Abschrankungen ist verboten», stellt Bodmer klar. Wenn ein Gast unerlaubterweise die Abschrankung übersteige und sich auf den Künstler stürze, müsse er damit rechnen, dass er von den Sicherheitsleuten gestoppt werde. «Die Sicherheitsleute haben nur Sekundenbruchteile Zeit zu reagieren und müssen immer mit dem Schlimmsten rechnen: Hat der Delinquent ein Messer? Will er nur den Künstler umarmen?», so der Festival-Pressesprecher weiter. Es sei laut, Tausende Menschen würden schreien, klatschen, die Situation sei emotional aufgeladen: «Dass dabei die Sicherheitsleute den Delinquenten nicht freundlich von der Bühne bitten, liegt auf der Hand.»

Keine Anzeigen bei der Polizei eingegangen

Die Gäste, die die Bühne betreten haben, werden laut Bodmer in der Regel nicht verzeigt, sondern abgemahnt und dann wieder in den Zuschauerraum entlassen.

Wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass die Fans die Bühne stürmen, lässt Joachim Bodmer unbeantwortet. Er beteuert jedoch: «Sowohl Künstler wie auch Gäste waren jederzeit sicher.» Beschwerden habe es von beiden Seiten keine gegeben. Wie die Kantonspolizei Thurgau auf Anfrage von Blick bestätigt, sei auch keine Anzeige in den Fällen erstattet worden.

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