Verhaltener Kino-Neustart
Richtig los gehts erst nach dem Sommer

Drei potenzielle Schweizer Kino-Kassenschlager sind in der Pipeline. Doch erst kommt noch die Hochsommer-Flaute, bevor es Ende August mit «Monte Verità» richtig losgeht.
Publiziert: 06.06.2021 um 16:40 Uhr
Jean-Claude Galli

Nicht nur die Beizer freuen sich, dass es wieder losgeht, sondern auch die Kinobetreiber. Doch ihr Lachen ist noch verhalten, Einschränkungen und Auflagen drücken auf Gemüt und Einnahmen. Zudem war das Filmangebot in den Startwochen eher bescheiden, auch punkto einheimisches Schaffen.

Ein erstes grosses Schweizer Ausrufezeichen setzt Bettina Oberli an diesem Wochenende mit «Wanda, mein Wunder». Sie verzichtete nach der Premiere im letzten Herbst darauf, den Film hastig online zu verheizen – und findet jetzt ein freies Feld vor.

Geduld kann sich auszahlen

Die Nerven behalten haben auch die Macher des lange erwarteten Films über Ausbrecherkönig Walter Stürm, die «Bis wir tot sind oder frei» nach fünf Aufschüben sicherheitshalber erst auf kommenden November ansetzen. Kurz davor erscheinen mit Michael Steiners Taliban-Geiseldrama «Und morgen seid ihr tot» und «Monte Verità» von Stefan Jäger zwei weitere Schweizer Filme mit Kassenschlager-Potenzial.

Jean-Claude Galli, People-Redaktor der Blick-Gruppe.
Foto: Blick
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Diese Geduld beweist, dass die meisten Filmemacher immer noch an die Magie von grossen Leinwänden und dunklen Sälen und an die klassische Verwertungskette glauben – und ihre Werke zuerst im Kino zeigen möchten. Und zu dieser Kette gehören an erster Stelle auch die Festivals, deren Bedeutung für die Szene weit über den Steh-Apéro am roten Teppich hinausgeht. Publikum anwesend zu wissen, das sich den Film gemeinsam anschaut und danach darüber spricht und streitet, ist für jeden Regisseur lebensnotwendig. Fragt sich nur, ob das ganz junge Publikum ohne Kino-Erfahrung diese Entdeckung überhaupt einmal machen wird.


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