Stuntman-Legende Oliver Keller
Rückkehr aus Hollywood – seiner Tochter zuliebe

In Hollywood arbeitete der gebürtige Zürcher Oliver Keller über 20 Jahre lang mit den Grössten des Filmfachs zusammen. Nun ist er in die Schweiz zurückgekehrt und schlägt mit seiner Firma 1291 Productions ein neues Lebenskapitel auf.
Publiziert: 27.08.2021 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2021 um 19:15 Uhr
Jean-Claude Galli

In der zweiten Folge von «SRF bi de Lüt – Ein Manu für alle Fälle» (heute ab 20.05 Uhr auf SRF 1) versucht sich Komiker Manu Burkart (43) heute als Stuntman, springt im freien Fall vom SRF-Dach und fliegt mit einem Auto über eine Rampe. Angeleitet und gesichert wird er von der Schweizer Stuntman-Legende Oliver Keller (45). Es ist ein Glücksfall für alle Beteiligten, dass der gebürtige Zürcher überhaupt hier ist. Über 20 Jahre lang lebte und arbeitete Keller in Hollywood. Erst letztes Jahres entschied er sich, definitiv in die Schweiz zurückzukehren.

«Einer der wichtigsten Gründe war meine Tochter Geneva. Sie ist gerade erst 15 geworden und wollte unbedingt wieder mehr Zeit mit ihren Grosseltern verbringen», sagt Keller gegenüber Blick. Das Aufwachsen und die Lebensqualität für einen Teenager seien hier sehr viel besser als in den USA. «Es ist sicherer, und die öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren in der Regel tadellos. Auch das Schulsystem überzeugt mich mehr. Es war zwar ein heftiger Schritt für Geneva, alles zurückzulassen, aber sie hat sich schon gut eingelebt.»

Mit den grössten Stars gearbeitet

Auch beruflich machte die Rückkehr Sinn. «Ich habe in den USA alles erreicht, was ich wollte, und konnte all meine Träume verwirklichen», sagt Keller. «Ich durfte mit den grössten Schauspielern von Jim Carrey über Joe Manganiello bis Jim Caviezel zusammenarbeiten, dafür bin ich enorm dankbar.»

Stuntman-Legende Oliver Keller in Hollywood.
Foto: Instagram
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Doch nebst seiner Tätigkeit als Stuntperformer und -Koordinator ist Keller ebenso gerne als Produzent tätig. «In der Schweiz habe ich mit meiner Firma 1291 Productions diesbezüglich mehr Möglichkeiten und kann mit meinen Kontakten auch Vorhaben aus den USA hierherbringen.» Aktuell seien nicht weniger als vier solche Projekte in Arbeit. «Ich suchte eine neue Herausforderung und wurde fündig. Die Sterne standen gerade in der richtigen Position, um die Rückkehr zu wagen. Im Dezember 2020 kaum zurück, ist es schon wieder losgegangen.».

Neue Generation mit Drive

Erste Kooperationen mit Schweizer Filmschaffenden folgten bald. Bei der SRF-Serie «Tschugger», die diesen November anläuft, war Keller Stuntkoordinator und für die Special Effects zuständig. «Als ich das Drehbuch las, dachte ich: guter Humor, da traut sich jemand was. Die Chemie am Set stimmte auf Anhieb und wir gehen schon bald die zweite Staffel an.»

Grundsätzlich hält er fest: «Die Schweiz muss sich nicht verstecken. Da ist eine neue, hochmotivierte Generation mit Drive und Begeisterung am Werk. Das kommt richtig gut.»


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