Sieben Zwerge heissen neu «magische Kreaturen»
Disney sorgt mit Schneewittchen-Remake für Empörung

Im kommenden Jahr kommt mit «Schneewittchen» die nächste Realverfilmung eines Klassikers ins Kino. Noch vor Veröffentlichung hagelt es Kritik – auch aus dem rechten Politlager. Grund: die Besetzung der Hauptrollen.
Publiziert: 25.07.2023 um 20:42 Uhr

Nach «Arielle – Die Meerjungfrau» plant der US-Filmriese Disney die nächste Neuverfilmung eines Klassikers: Für 2024 steht das Remake des Gebrüder-Grimm-Märchens «Schneewittchen» auf dem Plan. Noch bevor der Streifen überhaupt über die Kinobildschirme flimmert, sorgt er schon für richtig Theater.

Nachdem das Unternehmen die Rolle von Schneewittchen mit Rachel Zegler (22), einer Schauspielerin mit kolumbianischen Wurzeln besetzt hat, beschwerte sich der kleinwüchsige «Game of Thrones»-Schauspieler Peter Dinklage (54) in einem Podcast über unkorrekte politische Korrektheit. «Du bist auf eine Art fortschrittlich, aber dann machst du dennoch diese verdammt rückständige Geschichte über sieben Zwerge, die zusammen in einer Höhle wohnen?», warf der US-Amerikaner Disney Scheinheiligkeit vor.

Zwerge heissen neu «magische Kreaturen»

Disney nahm die Kritik ernst und versicherte, dass man mit Vertretern von Kleinwüchsigen-Organisationen im Austausch stehe. So wolle man bei der Verfilmung keine «Stereotypen reproduzieren» und auf «neue Ansätze» setzen. Gesagt, getan: Wie Bilder von den Dreharbeiten zeigen, ist nur einer der sieben Zwerge kleinwüchsig.

Grosse Aufregung um das Remake von «Schneewittchen».
Foto: Click News and Media / BACKGRID
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Zudem ist erstmals eine Frau Teil der siebenköpfigen Gruppe. Im Film, der im Frühjahr 2024 in die Kinos kommen soll, sollen deren Mitglieder zudem neu «magische Kreaturen» und nicht mehr «Zwerge» heissen.

«Bild» und«Weltwoche» sind sauer

Die Änderungen, die Disney damit vornimmt, stösst einigen Twitter-Usern mehr als sauer auf. «Benennt es einfach um, das ist nicht Schneewittchen», motzt jemand über die Hautfarbe der Schauspielerin. «Ich hasse Disney jetzt», regt sich ein anderer auf und verspricht, sich den Film im Kino nicht anzusehen. Die «Bild» ist ebenfalls mässig begeistert über das Remake des Märchens der deutschen Brüder Grimm. «Dann nennt sie doch gleich Schnee-wokechen! Disney, DIE Hollywood-Schaumfabrik, schleudert das urdeutsche Märchen durch im Woke-Waschgang», regt sich die deutsche Tageszeitung auf.

Auch die Freude der «Weltwoche» hält sich in Grenzen. «Woke-Wahn bei Disney» titel das Magazin und fragt provokativ «Wo bleibt die Transfrau?» (hon)

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